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Türkei-Wahlen: So hat Österreich gewählt

Amtsinhaber Erdogan verfehlte die absolute Mehrheit und muss sich nun einer Stichwahl stellen. Doch wen wählten die Wahlberechtigten in Österreich?

Heute Redaktion
56 Prozent der 111.000 türkischen Wahlberechtigten in Österreich hätten bis Dienstagabend ihre Stimme abgegeben. (Archivbild, 2014)
56 Prozent der 111.000 türkischen Wahlberechtigten in Österreich hätten bis Dienstagabend ihre Stimme abgegeben. (Archivbild, 2014)
picturedesk.com/APA/Hans Punz

Nach 20 Jahren an der Macht muss sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erstmals einer Stichwahl stellen. In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl verfehlte er die absolute Mehrheit, wie die Wahlbehörde am Montagnachmittag in Ankara mitteilte. Auch 62.349 der in Österreich lebenden 111.000 türkischen Wahlberechtigten hätten bis Dienstagabend ihre Stimme abgegeben, wie die APA unter Berufung auf die türkische Botschaft in Wien berichtete.

Erdogan ist klarer Wahlsieger

In Österreich ist der amtierende Präsident jedoch klarer Wahlsieger: Die wahlberechtigten Türkinnen und Türken haben sich bei der Präsidentschaftswahl erneut deutlich für Recep Tayyip Erdogan entschieden. Nach der Auszählung von 97,14 Prozent der Wahlurnen gibt es folgendes Ergebnis: Knapp 72 Prozent der türkischen Wählerinnen und Wähler in Österreich gaben dem Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan ihre Stimme, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu erhielt nur knapp 26 Prozent der Stimmen. Die anderen Kandidaten blieben bedeutungslos. Der Wahlbehörde liegen jedoch noch keine offiziellen Zahlen vor. 

Die Ergebnisse in Deutschland und der Schweiz

Auch in Deutschland erhielt Erdogan den Großteil der bisher ausgezählten Stimmen. Etwa 65 Prozent wählten Erdogan, sein Konkurrent Kilicdaroglu konnte nur ungefähr 33 Prozent der türkischen Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen. Somit schnitt Erdogan in Österreich, Deutschland sowie in Frankreich und den Benelux-Staaten besser ab als bei der Wahl insgesamt.

In der Schweiz konnte sich der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hingegen bei den Wählerinnen und Wählern durchsetzen. Dort kam er auf 57,60 Prozent, während Erdogan nur 40,33 Prozent der Stimmen für sich gewinnen konnte. Dies könnte daran liegen, dass nach dem Militärputsch 1980 viele Oppositionelle in die Schweiz geflüchtet waren.

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    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
    OZAN KOSE / AFP / picturedesk.com