Wien-Wahl

Türkise Plakatpräsentation mit und ohne Blümel

Die Vorstellung der Wahlplakate fand ohne "echten" Blümel statt, dieser war aber in Papierform dabei. Thematisch setzt die ÖVP auf Sicherheit.

Louis Kraft
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    Bei der Präsentation der ÖVP-Wahlplakate für die Wien-Wahl war Spitzenkandidat Finanzminister Gernot Blümel aus Termingründen nur in Papierform anwesend. Der "Sprecher der Bewegung" Peter L. Eppinger und Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner stellten die Plakate stattdessen vor.
    Bei der Präsentation der ÖVP-Wahlplakate für die Wien-Wahl war Spitzenkandidat Finanzminister Gernot Blümel aus Termingründen nur in Papierform anwesend. Der "Sprecher der Bewegung" Peter L. Eppinger und Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner stellten die Plakate stattdessen vor.
    Denise Auer

    Nur eine Stunde nach dem die Wiener Neos ihre Wahlplakate vorstellten, präsentierte auch die ÖVP Wien heute, Donnerstag, ihre Plakate für die Wien-Wahl. Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel war bei dem Termin vor der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse (City) aus Termingründen nicht dabei ("er ist in Wien unterwegs", hieß es auf "Heute"-Rückfrage), dafür war er in Papierform gleich in verschiedenen Größen anwesend.

    Und so fiel es Landesgeschäftsführerin und Wahlkampfleiterin Bernadette Arnoldner und der "Stimme der Bewegung"  und neue Nummer 5 der ÖVP Wien, Peter L. Eppinger zu, die Plakate der Neuen Volkspartei zu präsentieren. Man wolle eine "Mitte-Rechts-Politik mit Anstand" machen, betonten Arnoldner und Eppinger. Dazu passen die Themen, die ein wenig "Law and Order"-mäßig rüber kommen: Sicherheit, Integration. Leistung und Wirtschaften für Wien.

    "Entschlossener" Blümel bei Themen Integration und Sicherheit

    Was beim ersten Blick auf die Plakate auffällt ist, dass bei der ÖVP kein lächelnder Spitzenkandidat zu sehen ist. Stattdessen soll mit dem "entschlossenen Blick" (nur beim Plakat "Wirtschaften" umspielt ein Ansatz eines Lächelns die Lippen des Finanzministers) optisch vermittelt werden, dass die Lage ernst ist: "Die gewaltsamen Ausschreitungen in Favoriten haben gezeigt, dass mehr gegen die Radikalisierung in den Wiener Hinterzimmern und gegen die Entstehung von Parallelgesellschaften getan werden muss. Viele Wienerinnen und Wiener fühlen sich in ihren Grätzln nicht mehr sicher", so Arnoldner.

    Der Grünen Forderung nach einer Teilentwaffnung der Wiener Polizei weist die ÖVP klar zurück. Ebenso das Vorhaben von SPÖ, Grünen und Neos 100 Kinder aus einem Flüchtlingslager auf Lesbos (Griechenland) nach Wien zu holen. Laut Arnoldner verschärfe das nur die Probleme in Wien, auch Blümel hatte diesem Plan bereits eine klare Absage erteilt. Daneben setzt die ÖVP auf "klassische türkise Themen": Leistung müsse sich wieder lohnen und müsse etwas sein, das man gerne erbringt anstatt nur abzurufen. Und das Wirtschaften in und für Wien müsse Wien wieder zurück an die Spitze bringen, dazu brauche es eine Entlastung, Investitionen in Infrastruktrprojekte und eine Gebührenbremse.

    ÖVP träumt von Verdoppelung des Wählerzuspruchs

    Emotionaler und menschlicher wird es erst bei der Erklärung der Plakate: "Für Gernot Blümel gibt es nichts schöneres, als für seine Heimatstadt Wien zu arbeiten. "Wien ist die Stadt, in der heuer seine Tochter geboren wurde und aufwachsen wird. Alle Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, werden ihr Leben und das Leben vieler anderer Kinder in unserer Stadt maßgeblich beeinflussen", erklärt Arnoldner. "Nun sind es noch 38 Tage bis zur Wahl – und dann heißt es hoffentlich: Mehr Türkis für Wien", so Eppinger und Arnoldner. 

    ÖVP-Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner und Peter L. Eppinger zu den türkisen Schwerpunkten im Wahlkampf. Video: heute.at

    Auf Prognosen, wieviel Prozentpunkte die ÖVP am 11. Oktober erreichen könnte, wollte man sich bisher nicht festlegen. Dennoch hört man heraus, dass die ÖVP auf eine Verdoppelung hofft. "2015 haben wir 9% erreicht, das heißt wir starten auf einem niedrigen Niveau. Wenn wir es auf 18% schaffen wäre das eine Sensation - und das erste Mal seit 30 Jahren, dass sich eine Partei verdoppelt", so Arnoldner. 

    1.100 Dreiecksständer und 40 Großplakate werben für türkise Themen

    Insgesamt wirbt die ÖVP in den nächsten Wochen mit 1.100 Dreiecksständern im gesamten Stadtgebiet sowie mit 40 Großplakaten an den Autobahnen. Zunächst werden nur die vier heute präsentierten Themen affichiert, nächste Woche soll ein weiteres Sujet folgen. Für Ende September ist dann noch eine zweite Welle geplant, hieß es. 

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