Ebenbauer spricht Klartext

TV-Hammer! Bundesliga nur noch auf eigener Plattform

Die Bundesliga macht Nägel mit Köpfen. Ab der Saison 2026/27 sind die Spiele nicht mehr im TV, sondern auf einer eigenen Plattform zu sehen.
Erich Elsigan
04.06.2025, 14:47
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Der österreichischen Fußball-Berichterstattung steht eine gravierende Veränderung ins Haus. Nur noch in der kommenden Saison besitzt "Sky" die TV-Rechte, danach werden die Karten neu gemischt.

Die Bundesliga macht ab Sommer 2026 mit der Eigenverwertung ernst. Heißt im Detail: Sie gründet eine eigene Plattform und streamt dort die Spiele von Rapid, Salzburg und Co. Konsumenten müssen ein Abo abschließen, um die Partien zu sehen. Viele Fragen sind noch zu klären, verriet Liga-Boss Christian Ebenbauer am Mittwoch.

Doch warum bestreitet die Bundesliga diesen Weg? "Weil die eingegangenen Angebote nicht das erwartete Ergebnis gebracht haben", sagt Ebenbauer. Sprich: Sky, ORF, DAZN und Co. haben zu wenig Geld für das Rechtepaket geboten. Dem Vernehmen nach viel zu wenig. "Die Eigenverwertung ist daher keine Frage des Wollens – wir liegen einfach zu weit auseinander."

Wie geht es nun weiter? "Wir haben einen Businessplan fertiggestellt und präsentieren ihn den Klubs", sagt Ebenbauer. "Wir haben jetzt 14 Monate Zeit für die Umsetzung."

Das klingt ambitioniert, ist es laut Ebenbauer aber nicht. Denn die Produktion wird ohnehin zugekauft. Benötigt wird – neben einer technisch einwandfrei funktionierenden Plattform – ein Studio und Personal – vor allem, um das Produkt zu vermarkten und bekannt zu machen. Die Liga geht davon aus, die Sache mit weniger Leuten zu stemmen, als es "Sky" aktuell tut.

Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen. "Aber der Point of no Return rückt zügig näher", sagt Ebenbauer. Gespräche mit möglichen Investoren laufen. "Die Anstoß-Finanzierung ist wichtig. Wir brauchen einen starken finanziellen Partner."

Die abgegebenen Angebote der TV-Stationen "gelten weiter. Dazu werden Highlight-Pakete verhandelt. Es gibt viele Gespräche."

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Rechnen soll sich die Plattform, die "sicher nicht Bundesliga-TV" heißen soll, nach rund fünf Saisonen. Das Projekt ist auf mindestens zehn Jahre ausgelegt. 100.000 zahlende User wären für den Anfang das Ziel.

Was ein Abo kosten soll, ist offen – und hängt von diversen Faktoren ab. Unter anderem davon, was alles zu sehen sein wird. Denn für die 2. Liga gibt es durchaus akzeptable Rechte-Angebote. Zudem sei es denkbar, dass andere Sportarten auf den Zug aufspringen, sprich, dass zum Beispiel auch die Basketball- oder Handball-Liga einsteigen.

Fakt ist: Um erfolgreich zu sein, müssen auch die Vereine selbst aktiv werden. Denn je mehr Abos abgeschlossen werden, desto größer wird der Geld-Kuchen. Eine Idee wäre, kombinierte Saison- und TV-Abos anzubieten.

Österreich beschreitet mit der Plattform neue Wege. Holland dient als Vorbild. Dort wurde bereits 2005 auf Eigenverwertung umgestellt. Mit Erfolg, wie Ebenbauer betont. "Die Bedingungen sind, zum Vorteil von uns, 20 Jahre später anders. Es gibt ganz andere Möglichkeiten, wenn man an das Digitale denkt."

{title && {title} } ee, {title && {title} } Akt. 04.06.2025, 18:00, 04.06.2025, 14:47
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