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Ukraine-Flüchtlingen geht das Geld aus

Statt unbürokratischer Hilfe sehen sich viele ukrainische Familien vor einem Verwaltungs-Chaos. Langsam geht ihnen das Geld aus.

Leo Stempfl
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Das Ankunftszentrum im ACV 
Das Ankunftszentrum im ACV 
Denise Auer

Es ist, was eigentlich nicht sein dürfte. Wie "Heute" bereits mehrfach berichtete, haben unzählige ukrainische Frauen und Kinder, obwohl sie seit Monaten im Land sind, noch keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen. Auch bei den Unterkünften gibt es schwere Vorwürfe, ein Hotel soll Flüchtlinge etwa unbezahlt in Küche und Garten zu Hilfsarbeiten verdonnern.

So müssen Ehrenamtliche aushelfen und auf Spendenjagd gehen, damit sich vor dem Krieg Geflohene wenigstens mit Hofer-Gutscheinen mit Grundnahrungsmitteln eindecken können. Unter "cards-for-ukraine.at" wurde dazu extra eine eigene Website eingerichtet – einerseits auf Deutsch, um zu spenden, andererseits auf Ukrainisch, um Bedarf anzumelden.

Langes Warten auf Grundversorgung

Auf die konkrete Lage in Oberösterreich ging das "Ö1 Journal um acht" ein. Einer Umfrage in einem Telegram-Kanal für Ukrainer in Oberösterreich zufolge sollen bis Anfang Mai nicht einmal 20 Prozent Zahlungen aus der Grundversorgung bekommen haben. Die Hälfte soll bis letzten Freitag immerhin eine erste Anzahlung von 100 Euro erhalten haben.

Einige würden der Gruppenadministratorin nun schreiben, dass sie zurück in die Ukraine fahren müssen, weil ihnen das Geld ausgehe. Verzweifelte Mütter berichten, dass ihr Erspartes nun einfach aufgebraucht sei. Viele halten sich mit Einkäufen im Sozialmarkt über Wasser, auch dort muss aber bereits rationiert werden.

Immerhin sollen laut "Ö1" nach einer Sonderschicht vergangenes Wochenende nun 90 Prozent der Anträge abgearbeitet worden sein. Diese sind auch für das Land durchaus kompliziert, denn bei jedem Fall müsse man den Integrationswillen (Deutsch lernen, Jobsuche) nachweisen können. Erst dann gibt es die 215 Euro im Monat für Erwachsene, um Dinge des täglichen Lebens kaufen zu können.

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    Das Ankunftszentrum in Wien-Leopoldstadt
    Das Ankunftszentrum in Wien-Leopoldstadt
    BENEDIKT LOEBELL / APA / picturedesk.com