Im Fall der Spendenaffäre in Ybbs an der Donau nimmt nun auch Bürgermeisterin Ulrike Schachner (SP) Stellung: "In der Politik erlebt man vieles, doch das Verhalten des ehemaligen Vizebürgermeisters Dominic Schlatter war ebenso unabsehbar, wie es menschlich enttäuschend ist. Der Umgang mit Spendengeldern erfordert höchste Vertrauenswürdigkeit und Seriosität, insbesondere von verantwortlichen Politiker:innen."
Und weiter: "Unmittelbar nach Bekanntwerden der inkriminierten Vorgänge haben wir in Ybbs an der Donau deshalb sofortige Konsequenzen gezogen. Schlatter ist von allen Partei- und sonstigen Funktionen zurückgetreten. Bei der nächsten Sitzung des Ybbser Gemeinderates – die außertourlich dazu einberufen wird – schlage ich dem Gemeinderat bereits den langjährigen, verdienten SP-Stadtrat Ernst Simmer als neuen Vizebürgermeister vor. Die Stadtrat-Agenden im Bereich Bildung, Jugend, Familie sollen von SP-Gemeinderat Philipp Simmer übernommen werden."
Auf Ebene der Stadtgemeinde – und das ist die Ebene, "für die ich politisch und rechtlich verantwortlich bin – ist natürlich für volle Transparenz und genaueste Gebarung innerhalb der Finanzverwaltung gesorgt".
Um jeden möglichen Anschein von Ungereimtheiten hintanzuhalten, "werden wir dennoch von unabhängiger Stelle nochmal rückwirkend alle Gebarungen im Zusammenhang mit dem ehemaligen Vizebürgermeister Dominic Schlatter auf Herz und Nieren prüfen lassen und behalten uns dafür jegliche – auch rechtlichen – Schritte gegen Schlatter vor".
Auf Ebene der privaten Hilfsaktion "Tschernobylkinder" bestehe für sie als Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Ybbs "derzeit kein Handlungsbedarf". Die Hilfsaktion erhält keine Subventionen oder finanziellen Zuwendungen der Stadt und hat auch nie welche erhalten: "Als besorgte Staatsbürgerin appelliere ich jedoch an die handelnden Personen und gegebenenfalls auch an die Behörden, hier für schnellstmögliche Aufklärung zu sorgen."
"Als Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Ybbs spreche ich auf diesem Weg all jenen mein aufrichtiges Bedauern aus, die sich in diese Aktion eingebracht und sie über Jahre hinweg mit ihrem Einsatz unterstützt haben. Das wertvolle Engagement so vieler darf nicht durch das Fehlverhalten eines einzelnen beschädigt werden."