In Portugal ist am Donnerstag ein nationaler Trauertag – und ganz Europa fühlt mit. Über sechs Millionen Menschen besuchen Lissabon jedes Jahr. So ziemlich jeder von ihnen sieht dabei die berühmte Standseilbahn Elevador da Gloria oder fährt sogar darin mit. Schon 1885 ging sie in Betrieb.
Am Mittwoch kam es kurz nach 18.15 Uhr zu einem verheerenden Unglück. Ein Seil dürfte gerissen, der Waggon daraufhin mit voller Geschwindigkeit bergab gerast sein. Die Garnitur prallte schließlich mit voller Wucht gegen ein Haus.
Erste Zahlen sprachen vorerst von drei Toten, später wurde die Zahl auf 15 erhöht. Wie nun bekannt wurde, ist die Zahl abermals gestiegen. Nunmehr gehen die Behörden von 17 Todesopfern aus.
"Leider müssen wir davon ausgehen, dass sich auch deutsche Staatsangehörige unter den Betroffenen befinden", hieß es am Donnerstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Laut "Bild" soll ein Familienvater gestorben, seine Frau lebensgefährlich verletzt worden sein. Verletzt wurde demnach auch das gemeinsame Kind (3).
Den ganzen Abend und die Nacht hindurch waren Einsatzkräfte vor Ort. Unter anderem suchten Ermittler nach der Ursache für das Unglück. Der Fernsehsender SIC berichtete unter Berufung auf eine Augenzeugin, die Standseilbahn sei "mit voller Geschwindigkeit" die steile Straße hinabgerast und habe dabei ein Gebäude gerammt.
"Sie prallte mit brutaler Wucht gegen ein Gebäude und fiel zusammen wie ein Pappkarton; sie hatte keine Bremsen", sagte die Frau. Das Unternehmen Carris, das den Nahverkehr in Lissabon betreibt, erklärte, dass "alle Wartungsprotokolle" eingehalten worden seien – insbesondere die alle vier Jahre vorgenommene Generalwartung, die 2022 vorgenommen worden sei, und die alle zwei Jahre vorgenommene Zwischenwartung, die zuletzt im vergangenen Jahr vorgenommen worden sei.
