Schon bald werden auf Wiens Straßen wieder bunte Fahnen in kreativen Outfits geschwenkt, denn die Vienna Pride steht vor der Türe. Der Juni ist der offizielle Pride-Monat, er soll die Sichtbarkeit von Menschen auf der LGBTQ+ Community verstärken. Das Highlight bildet auch heuer wieder die Regenbogenparade. Für Sicherheit wird durch strenge Maßnahmen gesorgt, immer wieder kommt es bei derartigen Großveranstaltungen zu Unfällen. Es wird mit rund 300.000 Teilnehmenden gerechnet.
Der Höhepunkt der Pride Woche, die Regenbogenparade, findet am 14. Juni statt. Für alle Teilnehmenden ist der Versammlungsstart um 09:30 Uhr am Rathausplatz, um 12:00 Uhr geht die Parade dann los. Obfrau Ann-Sophie Otte erklärt: "Unser diesjähriges Motto 'Unite in Pride' ist nicht nur ein Appell zur Solidarität, sondern ein klarer Auftrag: Gemeinsam, laut und entschlossen für unsere Rechte einzustehen. In einer Zeit, in der LGBTIQ-Personen zunehmend Ziel von Hass und Hetze werden, ist Schweigen keine Option."
Ab 18:00 Uhr findet im Pride Village am Rathausplatz die Pride Celebration mit Ansprachen von Aktivisten und Politikern statt. Auch der Pride Run und das Pride Village bilden Höhepunkte der Vienna Pride, die vom 31. Mai bis zum 14. Juni dauert. „Pride ist mehr als ein Fest – es ist eine politische Bewegung. Immer öfter werden Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ-Menschen zum politischen Streitfall gemacht. In manchen Ländern führt das bereits zu massiven Rückschritten", so Katharina Kacerovsky-Strobl Veranstalterin von Vienna Pride. Die Unterstützung der Veranstaltung findet sie deshalb besonders wichtig.
Auch die Stadt Wien unterstützt das Event, Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS) betont: "Wien ist und bleibt Regenbogenhauptstadt. Mit zahlreichen Maßnahmen machen wir die Community in der Öffentlichkeit sichtbar." Das Programm leiste einen wichtigen Beitrag für Akzeptanz und Freiheit. Wiener-SPÖ-Gemeindeätin LGBTQIA+-Sprecherin Susanne Haase betont: "Gerade jetzt braucht es ein starkes, vereintes Zeichen: Pride ist kein Partyhut. Pride ist Protest – und bleibt notwendig, bis niemand mehr seine Liebe verstecken muss." 50 Veranstaltungen sind in Wien rund um die Pride geplant. Zu den Highlights zählen unter anderem der Pride Run, der Pride Beach oder die Miss*ter Vienna Pride Wahl.
In den vergangenen Jahren gab es Rund um Prideveranstaltungen immer wieder Aufregung, so wurde beispielsweise im Jahr 2023 ein Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien geplant. Heuer gibt es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen. So müssen motorisierten Beiträge von sogenannten "Radstand-Securities" begleitet werden. Diese sichern das Fahrzeug mit einem Seil, um genügend Abstand zu gewährleisten. Die Securitys vor Ort sind durch orange Warnwesten erkennbar. Die Hauptsicherheitskräfte stehen über Funk mit den Parade-Koordinatoren in Kontakt um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die "Gruppenleiter" tragen ebenfalls orange Warnwesten und sorgen dafür, dass die Gruppe kompakt bleibt und keine großen Lücken entstehen. Pro 25 Teilnehmern ist ein Leiter erforderlich. Ein verpflichtendes Sicherheitsbriefing findet ebenfalls statt. "Wir sind in ständigem Austausch mit den Behörden", so Kacerovsky-Strobl gegenüber der APA. Nach derzeitiger Erkenntnislage gebe es aber keine Bedrohung.