"Einbrecher-Prinz" packt aus

"Unter 100.000 Euro Beute mache ich keinen Einbruch"

Ein Wiener Forscher gewann spannende Einblicke in die Gedankenwelt von Einbrechern – ein besonders erfolgreicher Täter sprach offen über seine Coups.
Christian Tomsits
23.10.2025, 19:38
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Der etwa 30-jährige Sprössling aus gutem Hause hatte es auf noble Villen in reichen Vororten abgesehen, lag zur perfekten Vorbereitung oft wochenlang auf der Lauer. Wenn er zuschlug, dann richtig: "Unter 100.000 Euro Beute mache ich keinen Einbruch", packte der inhaftierte Straftäter jetzt gegenüber Soziologen Günter Stummvoll aus.

Der Wissenschaftler recherchierte für das Präventionsinstitution KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) in insgesamt sieben Justizanstalten (Wien-Josefstadt, Wien-Simmering, Korneuburg, Graz-Karlau, Linz, Innsbruck und dem Frauengefängnis Schwarzau) die Gedankenwelt und Arbeitsweise von Österreichs Einbrechern.

Der Einbrecher- und "Party-Prinz" sei süchtig nach "dem Highlife" gewesen, habe jedes Wochenende durchgefeiert. "An einem Abend wurden nicht selten 10.000 Euro für Casino, Getränke, Frauen und Taxis verpulvert", so der Kriminelle. Ging das Geld zur Neige, wurde der nächste Coup geplant. Mit teurem Schmuck, Bargeld und Luxus-Uhren scheffelten er und seine Komplizen Millionen, ehe dann doch die Handschellen klickten.

Tipps für Prävention gegen Einbrecher
KFV

Die Mehrheit der Täter wäre weit weniger professionell, erklärte KFV-Jurist Armin Kaltenegger am Dienstag bei der Präsentation der umfangreichen Forschungsergebnisse – und warnt vor allem vor sogenannten Gelegenheitstätern, auf die "gekippte Fenster und offene Türen wie eine Einladung wirken" und die "die üblichen Verstecke" im Nachtkastl oder im Wohnzimmer binnen Minuten finden. Für Forscher Stummvoll ist es wichtig zu betonen: "Viele werden auch aus absoluten Notsituationen zu Tätern", bestehlen etwa Bekannte aus dem Milieu.

Die beste Prävention gegen jede Art der Täter: "Licht, Lärm, Leute und alles was lange dauert." Regelmäßiger Austausch mit der Nachbarschaft sei ebenfalls ein guter Schutz, da die meisten Einbrecher Menschen meiden. Was tun wenn, dennoch plötzlich Einbrecher im Haus sind? "Fliehen oder im Zimmer einsperren und den Radio aufdrehen – bitte nicht den Helden spielen."

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