Bald ist es so weit: Ab Freitag startet ganz Österreich in die Sommerferien. Eigentlich bedeutet das eine Auszeit vom alltäglichen Stress, ein Sprung ins kühle Nass und ein Urlaub mit der Familie. Doch für viele Österreicher ist eine kurze Pause und Erholung dieses Jahr nicht möglich – stattdessen steht Sparen auf der Tagesordnung.
Denn die Preise für typische Produkte und Dienstleistungen im Rahmen eines Urlaubs sind deutlich stärker gestiegen als die Inflation. Bei vier von zehn Alleinerziehenden sowie bei Menschen mit einem geringen Einkommen sprengt bereits eine Woche Urlaub das Budget, wie nun eine aktuelle Analyse des gewerkschaftsnahen Momentum Instituts zeigt.
Die größte Preissteigerung gab es etwa bei Pauschalreisen ins Ausland. Mit 9,3 Prozent ist der Preis damit dreimal stärker angestiegen als die allgemeine Inflation (3 Prozent). Wesentlich teurer ist auch die Beherbergung und die Verpflegung, sowie die Unterkunft in Hotels und in Pensionen in Österreich (+ 3,9 Prozent).
Erfreulichere Nachrichten gibt es hingegen für Camping-Fans. Die Preise für Zubehör sind nämlich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 8,3 Prozent gefallen. Busreisen und Gartenmöbel sind ebenfalls billiger geworden.
Anders sieht es hingegen bei der Abkühlung im Freibad aus. Diese kostet heuer um vier Prozent mehr – "Das tut vor allem Eltern mit Kindern oder Personen mit wenig Einkommen weh, die sich keinen Urlaub leisten können und für die das Freibad zumindest etwas Abkühlung bietet", sagt Leonard Jüngling, Inflationsexperte am Momentum Institut.
Wer nicht in den Urlaub fährt, sondern sich lieber einen schönen Tag zu Hause machen möchte, muss aber auch hier mit einer Preisexplosion rechnen. Denn Erfrischungsgetränke wie Limonaden, Wasser und Säfte sind heuer um 7,6 Prozent teurer, auch im Restaurant oder Café müssen 5,7 Prozent mehr berappt werden.
Wer sich selbst versorgt, steigt günstiger aus: Die Preise für Lebensmitteln im Supermarkt (2,4 Prozent) oder bei Grillfleisch (2,2 Prozent) stiegen weniger stark als die allgemeine Teuerungsrate. Speiseeis ist im Vorjahresvergleich sogar um 1,5 Prozent günstiger.
Aufgrund der extremen Preiserhöhungen ist für viele Österreicher ein Urlaub keine Option. Jeder fünfte Haushalt in Österreich kann sich keinen Urlaub leisten.
Unter den Alleinerziehern sind es 4 von 10 (43 Prozent), die zu Hause bleiben müssen, so die Analyse des Momentum Instituts. Gar keinen Urlaub leisten können sich 1,71 Millionen Menschen in Österreich.