Statt Palmenstrand, Cocktails und Meeresfrüchte-Restaurant gibt es Donauinsel, Heurigenwein und Grillen im Hinterhof. Ab jetzt starten die Schüler in die Sommerferien, die große Reisezeit beginnt. Aber: 1,5 Millionen Österreichern ist das Wegfahren schon letztes Jahr zu teuer geworden. Wohl genauso viele bleiben auch heuer daheim.
Aber: Einem Preis-Schock entkommt man auch in der Heimat nicht. Günstige All-Inclusive-Pauschalreisen sind in vielen Fällen doch billiger. "Ich spare, aber ich kann mir nichts Großes leisten", sagt etwa Eva (21) in der "Heute"-Straßenumfrage (siehe Video unten).
Zum Verdeutlichen, gehen wir einen typischen Urlaubstag auf "Balkonien" durch: Nach dem Aufwachen folgt schon bald der erste Schreck. Seit dem letzten Sommer haben sich die Kaffeepreise um fast ein Viertel (22 %) erhöht. Normal sind aktuell Kilopreise von etwa 20 Euro (Bohnenkaffee). Spezialkaffees, die aber auch im Supermarkt erhältlich sind, kosten leicht das Doppelte. Wer dann zum Frühstück noch Butter (10 % verteuert) auf eine Semmel (plus 5 %) streicht, beginnt den Tag bereits frustriert.
Bei den Preisen – denken sich wohl viele – könnte man das Frühstück gleich im Lokal zu sich nehmen. Auch hier gibt es kein Entkommen vor der Inflation, die Preise verteuerten sich innerhalb der vergangenen 12 Monaten um knapp 7 %.
Gestärkt steht als nächstes ein Besuch im Freibad am Programm – Badehose, Schwimmreifen und Sonnencreme sind eingepackt. An der Kassa sind die Preise im Schnitt um 4 % gestiegen (österreichweit). In Wiener städtischen Bädern zahlen Erwachsene für eine Tageskarte 7,60 Euro, Jugendliche 4,30 und Kinder 2,60 Euro. Wenigstens für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Dennoch: Zwei Erwachsene und zwei Teenager kommen zusammen auf 23,8 Euro. Da sind aber noch keine Kabinen dabei (3,40 Euro).
Am Buffet vergeht auch vielen der Appetit: Pommes mit Ketchup 5 Euro, Schnitzelsemmel 8 Euro (Beispiele aus dem Vorjahr, Freibad Straßgang, Steiermark).
Daheim wird der Grill angeworfen. Mit Rindfleisch – für Steak oder Burger – wird sparsam umgegangen (plus 10 %), Schweinefleisch (-1,6 %) und Würstel (-1,8 %) landen da eher auf dem Grillrost. Getrunken wird nach dem Tag in der Sonne vor allem alkoholfrei (12 % teurer). Ein Radler zur Erfrischung (+ 6 %) müsste aber auch noch im Urlaubs-Budget drin sein.
Auf die Nachspeise Eis freut sich dafür sogar die Geldbörse – Speiseeis ist um 1,5 % günstiger geworden als vor einem Jahr. Wobei: In den meisten Eissalons ist das Gegenteil der Fall…