Expertin über Krise in Nahost

Tanken, Energie, Mineralwasser: Hier drohen Teuerungen

Die ganze Welt blickt angespannt in den Nahen Osten. Alle Konsumenten sind von den Auswirkungen betroffen. "Heute"-Gastkommentar von Monika Rosen.
Newsdesk Heute
25.06.2025, 05:00
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Der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat bis jetzt erstaunlich geringe Auswirkungen an den Finanzmärkten gezeigt. Das gilt auch für den Ölpreis als zentralen Gradmesser für die politische Situation im Mittleren Osten.

Über ein Drittel der weltweiten Ölvorkommen befinden sich dort, und durch die viel zitierte Straße von Hormus – die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman – werden 20 bis 30 Prozent des weltweiten Erdöls transportiert. Ein Nadelöhr, das entscheidend ist für die weltweite Energieversorgung. Insofern ist die militärische Eskalation rund um den Iran eine Bedrohung für die weltweite Ölversorgung.

Alltägliches könnte teurer werden

Der Iran droht immer wieder mit der Schließung der Straße von Hormus. Damit würde er sich allerdings selbst stark schaden: Wenn der Iran nicht mehr in der Lage ist, Öl zu exportieren, beraubt er sich seiner Haupteinnahmequelle.

Doch die Gefahr besteht, dass bei weiterer Zuspitzung der Lage der Ölpreis stark steigt – auch wenn das bisher nicht passiert ist. Das hätte jedenfalls Auswirkungen für alle Konsumenten, auch in Österreich – direkte in Form höherer Tank- und Energiepreise, aber auch indirekte: indem etwa Mineralwasser und andere alltägliche Waren teurer werden, weil sie mit Diesel-Lkw angeliefert werden. Oder der Preis fürs Hotelzimmer steigt wegen der Ölheizung im Haus. Insgesamt würde die Inflation angeheizt.

Zur Autorin

Monika Rosen ist die namhafteste Finanz- und Börsenexpertin in Österreich. Sie war mehr als 20 Jahre lang bei einer heimischen Großbank tätig, ist Vizepräsidentin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft und gefragte Spezialistin rund um alle Geldthemen. Sie schreibt eine regelmäßige Kolumne für die News-Plattform "Newsflix" aus dem "Heute"-Verlag. Alle ihre Kolumnen kannst du HIER nachlesen.

Situation bleibt anfällig für plötzliche Schocks

Bislang fehlen die Anzeichen, dass es zu einer wirklichen Unterbrechung der Ölversorgung in den großen Verbraucherländern und damit starken Preisanstiegen kommt. Und so verhält sich auch der Markt, der für den Moment die Gefahr einer stärkeren Eskalation ignoriert – hoffen wir, dass er recht hat.

Das Risiko kann man selbstverständlich nicht wegdiskutieren. Auswirkungen des Konflikts über den Ölpreis sind möglich. Die Situation ist angespannt, bleibt anfällig für plötzliche Schocks. Der Konflikt im Mittleren Osten ist sicher nicht vorbei. Die Volatilität bleibt offensichtlich hoch, auch wenn der Inflationsdruck jedenfalls für den Moment zurückgeht.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.06.2025, 05:00
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