Ob Pärchen-Urlaub an einem der vielen heimischen Seen, Familienzeit in Lignano oder ein Solo-Abenteuer am anderen Ende der Welt – bei vielen in Österreich lebenden Menschen ist die Vorfreude auf den Sommerurlaub groß. Mehr als drei Viertel planen in dieser Saison einen Urlaub – zumeist geht es dabei in "ein anderes europäisches Land" (67,4 Prozent) oder zu einer Destination "in Österreich" (39,2 Prozent). 15,7 Prozent entscheiden sich auch, "Zuhause" zu urlauben – ein Wert, der noch vor Urlaub "außerhalb Europas" (12,8 Prozent) liegt. Das zeigt eine willhaben-Umfrage vom Mai 2025 unter 1.500 Usern.
Dabei ging man auch der Frage nach, ob heimische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für ihre Vorgesetzten, aber auch für ihre Kollegen im Urlaub erreichbar sind? Und wie viele von ihnen verbringen die Zeit am Pool damit, hin und wieder ihre E-Mails zu checken?
Demnach ist die überwiegende Mehrheit der Befragten, und zwar 68,8 Prozent, im Sommer insgesamt maximal 15 Tage auf Urlaub. Keine ausschweifend lange Erholungszeit, die viele von ihnen dennoch mit den Worten "Wenn etwas ist, ruf mich an" zu beginnen scheinen: Fast die Hälfte der Befragten ist für ihre/n Vorgesetzte/n erreichbar – 12,1 Prozent "jederzeit", 34,6 Prozent "in dringenden Fällen". Als besonders verfügbar zeigen sich dabei Männer und Berufstätige in den Branchen "Medien & Werbung", "Rechts-, Steuer- & Unternehmensberatung" sowie "Bauwesen". Häufig vertreten sind hier jedoch auch Befragte in den Bundesländern Vorarlberg, Niederösterreich und Oberösterreich sowie, nicht allzu überraschend, Personen, die selbst in (bereichs-)leitenden Funktionen arbeiten.
Ihren Kolleginnen und Kollegen stehen Österreicher im Urlaub übrigens noch bereitwilliger zur Verfügung – hier geben in Summe 59,5 Prozent aller TeilnehmerInnen zu Protokoll, grundsätzlich erreichbar zu sein.
Das Urlaubsgesetz besagt, dass freie Tage der Erholung dienen und heimische ArbeitnehmerInnen – mit Ausnahme der Rufbereitschaft – nicht für ArbeitgeberInnen zu erreichen sein müssen. Warum sind es so viele von ihnen dennoch? Auf die Frage "Hast du in deinem aktuellen Job das Gefühl, dass von dir Erreichbarkeit im Urlaub erwartet wird?" antworten in Summe etwa drei Viertel der Befragten, dass dies "überhaupt nicht" (31,9 Prozent) oder "nur in Notfällen" (38,7 Prozent) der Fall sei. 14,2 Prozent haben "stillschweigend" den Eindruck, 3,4 Prozent erleben dies "ausdrücklich, auch wenn es in ihrer Position nicht notwendig wäre" – ein Gefühl des Drucks, den Berufstätige in den Branchen "Transport, Verkehr & Logistik", "Rechts-, Steuer- & Unternehmensberatung" sowie "Medien & Werbung" überdurchschnittlich häufig erleben.
Interessant: 6,5 Prozent haben dadurch bereits "persönliche Vorteile erlebt", 16,2 Prozent glauben, dass es "ihr Standing im Unternehmen verbessert". Der Rest steht dieser Thematik neutral bzw. (eher) negativ entgegen, wenn es um die Frage geht, ob Verfügbarkeit im Urlaub das berufliche Fortkommen fördert.
Die Ergebnisse der Umfrage implizieren dabei – zumindest teilweise – eine gewisse Freiwilligkeit seitens der Beschäftigten. Denn: Rund 40 Prozent der Teilnehmer geben an, sich von sich aus mit dem Job zu beschäftigen, wenn sie sich freigenommen haben – und zwar auch ohne, dass sie von ChefInnen oder KollegInnen kontaktiert werden. Dazu zählen, "Themen passiv (z.B. durch Apps) zu verfolgen" (22,1 Prozent), "E-Mails oder Nachrichten zu lesen" (21,4 Prozent), "E-Mails oder Nachrichten zu beantworten" (12,1 Prozent) und "berufliche Aufgaben aktiv zu erledigen" (6,6 Prozent).