Ein festhängendes Höhentief sorgt derzeit über Spanien für brisante Wetterverhältnisse. Das Tiefdruckgebiet zieht nur langsam von der Biskaya Richtung Balearen und bleibt bis zum Wochenende (11.-12. Oktober) nahezu ortsfest über dem westlichen Mittelmeer liegen.
Zusammen mit einem blockierenden Hoch über den Britischen Inseln entsteht eine sogenannte "Hoch über Tief"-Lage - eine äußerst stabile Wetterkonstellation, die tagelang anhalten kann, wie der Wetterdienst Ubimet berichtet.
Die Folge: Entlang der Ostküste Spaniens - von Tarragona über Valencia bis Murcia - sowie auf Ibiza und Formentera drohen in den kommenden Tagen heftige Schauer und Gewitter. Bis Samstag werden verbreitet Regenmengen zwischen 70 und 100 Millimeter erwartet.
Lokal, besonders südlich von Valencia, könnten jedoch bis zu 300 Millimeter zusammenkommen. Küstennahe Orte sind besonders gefährdet - Überflutungen und Sturzfluten sind möglich.
Doch nicht nur das Wetter selbst ist schuld. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle: Im westlichen Mittelmeer liegt die Wassertemperatur derzeit bei rund 24 Grad - ein bis zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Die zusätzliche Wärme verstärkt Verdunstung und sorgt dafür, dass Gewitter mehr Feuchtigkeit aufnehmen können. Das führt zu stärkeren, länger anhaltenden Regenfällen.
"Solche Wetterlagen sind typisch für den Herbst am Mittelmeer", sagen Meteorologen, "aber durch die Erwärmung des Meeres treten sie häufiger und intensiver auf." Schon im Herbst 2024 kam es zu ähnlichen Überschwemmungen an der spanischen Ostküste.
Schlusspunkt: Für Valencia, Murcia und die Balearen gilt bis Samstag erhöhte Unwettergefahr - und das warme Mittelmeer bleibt der Treibstoff für die nächsten Sintfluten.
Klimawandel in Mittelmeer-Regionen
Der Mittelmeerraum gilt als Hotspot des Klimawandels - die Region erwärmt sich etwa 20Prozent schneller als der globale Durchschnitt. Die Folgen sind bereits heute deutlich spürbar: