Nukleare Spannungen steigen

USA flogen offenbar Atombomben nach Europa

Ein US-Militärflugzeug ist offenbar mit Atombomben von New Mexico nach Großbritannien geflogen. Der Kreml warnt vor einer nuklearen Eskalation.
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22.07.2025, 20:49
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Ein US-Militärflugzeug ist vergangene Woche von der Luftwaffenbasis Kirtland AFB im US-Bundesstaat New Mexico auf dem britischen Stützpunkt RAF Lakenheath gelandet. In Kirtland befindet sich ein zentrales Atomwaffenlager, das auch als Ausbildungszentrum für nukleare Einsätze dient.

Die Maschine war auf dem Radar sichtbar und flog offenbar leer zurück. Britische Medien vermuten, dass damit erstmals seit 2008 wieder US-Atombomben nach Großbritannien gebracht wurden. Russland reagierte mit scharfer Kritik.

Ex-Nato-Experte spricht von bewusstem Signal

Nach Informationen von "The Times", "The Telegraph" und dem Fachportal "The War Zone" handelte es sich um einen Transporter vom Typ Boeing C-17. Lakenheath war bereits früher Standort für US-Atomwaffen.

William Alberque, früherer Nato-Experte für Atomwaffen, wertet den aktuellen Flug als bewusstes Signal: "Das sieht für mich eindeutig nach einem One-Way-Drop-off aus. Und es soll offensichtlich auch so wahrgenommen werden."

Stützpunkt wird seit Jahren modernisiert

Der Stützpunkt wird seit Jahren modernisiert. Medienberichten zufolge wurden neue Schutzanlagen und Spezialgebäude für den Umgang mit Nuklearwaffen errichtet. Zudem bereitet sich die britische Luftwaffe auf den Einsatz mit US-Atombomben vor. In einem Verteidigungsdokument der Regierung heißt es: "Diese Entscheidung führt erstmals seit dem Kalten Krieg wieder eine nukleare Rolle für die RAF ein."

Auch ein neues Abzeichen der 493rd Fighter Squadron, die in Lakenheath stationiert ist, sorgt für Aufmerksamkeit. Es zeigt eine Atompilzwolke, also einen deutlichen Hinweis auf eine mögliche nukleare Mission, wie das Magazin "Focus" berichtet.

Kreml reagiert auf den Flug

Der Kreml äußerte sich umgehend. Putin-Sprecher Dmitri Peskow warnte vor einer gefährlichen Entwicklung: "Wir sehen eine Tendenz zur Eskalation, zur Militarisierung, auch im nuklearen Bereich." Russland werde die Lage genau beobachten und alles Notwendige tun, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten.

Die mutmaßliche Rückkehr der B61-Atombomben nach Großbritannien fällt in eine Phase wachsender Spannungen zwischen der Nato und Russland. Vor allem im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.

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