In der Nacht auf Mittwoch wurde die beliebte Weinbar "Vino" in der Wiener Innenstadt völlig verwüstet. Die Vandalen haben die Einrichtung zerstört, Wände beschmiert und die Möbel mit Farbe beschmiert.
Wie die "Krone" berichtet, war nur wenige Stunden vor der Tat auf Instagram ein Protestaufruf der Gruppe "gfoa_w – Gruppe für organisierten Antifaschismus Wien" aufgetaucht. Unter dem Slogan "Nazi-Lokale aus der Deckung holen" kündigte die Gruppierung eine Kundgebung vor dem Vino für Donnerstag an.
Begründet wurde der geplante Protest mit einem angeblichen Treffen der rechtsextremen "Identitären Bewegung" und ihres Projekts "Aktion 451". In dem Posting heißt es: "Kommt am 06.11. zur antifaschistischen Kundgebung in die Lichtenfelsgasse! Lasst uns gemeinsam das Treffen der ‘Identitären‘ zum Desaster machen!"
Namentlich erwähnt wurde dabei auch Gastronom Heinz Pollischansky, der laut den Aktivisten Lokale betreibe, die "beliebte Treffpunkte von Neonazis und der FPÖ" seien. Neben dem Vino werden auch das Centimeter, die Prater Alm und die ehemalige Stiegl Ambulanz im Alten AKH genannt.
In dem Beitrag wird außerdem dazu aufgerufen, Pollischansky mit negativen Online-Bewertungen, E-Mail-Aktionen oder falsche Reservierungen "zu nerven". Das Posting verbreitete sich schnell im Netz, erreichte rund 1.300 Likes und Dutzende Kommentare.
Ob der nächtliche Angriff tatsächlich einen politischen Hintergrund hat, ist unklar. Brisant ist jedoch der Zeitpunkt des Anschlags: Ausgerechnet wenige Stunden von dem Vorfall wurde der dubiose Online-Aufruf gestartet. Wer tatsächlich hinter der Tat steckt und ob weitere Lokale des Gastronomen betroffen sind, muss nun geklärt werden.