Deutschland

Vater will "Ehrenmord"! Syrer (17) soll Schwester töten

Ein 17-jähriger Syrer soll im Namen der "Familienehre" seine Schwester umbringen. Doch der Teenie widersetzt sich, bringt seinen Vater hinter Gitter.
20 Minuten
15.09.2025, 19:35
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"Ich werde das niemals tun." Als der Vater eines 17-jährigen Syrers ihn auffordert, seine Schwester zu töten, ist für den Jugendlichen die Sache klar: Er widersetzt sich – und geht zur Polizei. Wenig später sitzt der 46-jährige Familienvater im deutschen Cuxhaven in Untersuchungshaft.

Der "Bild"-Zeitung erzählt der junge Syrer seine Geschichte. Die Familie mit acht Kindern war 2019 aus Syrien geflohen und in Niedersachsen sesshaft geworden. Die älteste Tochter beschreibt den Vater Ali als streng und gewalttätig. "Seit fünf Jahren schlägt mein Vater uns Töchter", sagt die Frau, die Ziel des geplanten Mordes gewesen wäre.

"Dann sagte er: Du musst sie töten"

Ali kontrollierte seine Töchter ständig. "Wir dürfen nicht mit Burschen sprechen und Kontakt haben." Immer wieder durchsuchte er ihre Handys. Ein Foto seiner Tochter neben einem Eis muss sie sofort löschen: "Meine Hand war zu sehen."

Anfang September schöpft der Vater Verdacht: Seine älteste Tochter habe Telefonnummern junger Männer im Handy und verletze damit die "Familienehre". Daraufhin wendet er sich an seinen 17-jährigen Sohn. "Er schaute mich mit einem kalten Blick an. Kein Lächeln, nichts. Dann sagte er: "Du musst sie töten. Mach es so, dass es wie ein Unfall aussieht, wie ein Kampf. Niemand darf wissen, dass sie die Ehre verletzt hat."

Polizei handelt sofort

Doch der Jugendliche sucht am nächsten Morgen im Deutschkurs Hilfe. Er vertraut sich seiner Lehrerin an, die sofort die Behörden verständigt.

Die Polizei befragt den Jugendlichen vier Stunden lang. "Dann suchten sie meinen Vater, nahmen ihn am Bahnhof fest", berichtet der 17-Jährige. "Es verdient höchste Anerkennung, dass ein Jugendlicher in einer solch schwierigen und belastenden Situation den Mut findet, sich an die Polizei zu wenden und sich damit auch gegen den eigenen Vater zu stellen", sagt Stephan Hartmann von der Polizeiinspektion Cuxhaven.

Auch seine Familie stellt sich hinter den 17-Jährigen. "Meine Mutter sagt, er hat das Richtige getan. Auch meine Geschwister. Alle wissen jetzt: Das war kein Familienproblem – das war versuchter Mord", meint sein jüngerer Bruder.

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