Der Hintergrund für die Drohung gegen das Münchner Oktoberfest und die Brandlegung, bei der zwei Menschen ums Leben gekommen sind, dürfte ein Streit des 57-jährigen Verdächtigen um die Vaterschaft seiner 21-jährigen Tochter gewesen sein.
Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München vor Journalisten erklärte, habe der Mann in einer Petition an den bayerischen Landtag dem Institut, das seine Vaterschaft bestätigt hat, Bestechlichkeit vorgeworfen. "Das ist der einzige Eintrag bei den Behörden zu dem Mann", so Herrmann.
Der 57-Jährige hatte also die Vaterschaft angezweifelt und überprüfen lassen. Nachdem die Vaterschaft bestätigt wurde, behauptete er, das zuständige Institut sei bestochen worden und habe ein falsches Gutachten erstellt. Diese Vorwürfe brachte er sowohl beim Landtag als auch beim Bundesjustizministerium vor.
Offenbar konnte sich der Mann mit der Situation nicht abfinden. Herrmann betonte, dass es keinerlei Hinweise auf eine sonstige radikale Einstellung des Verdächtigen gebe. Auch wenn das alles schwer zu fassen sei, dürfte es tatsächlich nur um diese innerfamiliären Angelegenheiten gegangen sein.
Herrmann verteidigte auch, dass das Oktoberfest nach einem von dem Mann bei Nachbarn eingeworfenen Brief für mehr als sieben Stunden geschlossen blieb. In dem Schreiben habe der Mann ein "bombiges Erlebnis auf der Wiesn" angedroht.
"Wenn jemand schon das eigene Elternhaus in die Luft gesprengt hat, dann ist das eine Situation, wo man klar gesehen hat, dass man das ernst nehmen muss", sagte Herrmann. Letztlich sei das Oktoberfest aber nur verbal bedroht worden. Inzwischen könne man mit gutem Gewissen sagen, dass das Fest sicher ist und wieder gefeiert werden kann.