Sie kommen ohne Vorwarnung, nehmen Proben, analysieren – und greifen hart durch: Wiens Marktamt führt 27.500 Lebensmittelkontrollen pro Jahr durch. 2023 wurden dabei hunderte Produkte beanstandet, weil sie gesundheitsschädlich waren.
"Unsere Lebensmittelinspektoren sind täglich rund um die Uhr im Einsatz", sagt Markamtsdirektor Andreas Kutheil. Von Wirtshäusern über Supermärkte bis zu Großküchen – alles wird kontrolliert. "Sie schützen Kunden vor unliebsamen Überraschungen", so Kutheil.
Fällt ein Produkt durch, wird es sofort aus dem Verkehr gezogen. Zudem müssen die Betriebe öffentlich warnen – etwa mit Rückrufaktionen oder Presseaussendungen. Auch Strafen werden verhängt, wenn der Schutz der Gesundheit oder Täuschungsschutz verletzt wurden.
"Unsere Kontrollen sind Ihre Sicherheit, denn Essen und Trinken müssen alle – und alle wollen wir sichere Lebensmittel", so Kutheil. Beschwerden aus der Bevölkerung werden sofort überprüft, besonders wenn es um Hygiene oder verdorbene Ware geht.
Mit 92 Inspektoren ist Wien Spitzenreiter – fast die Hälfte aller Kontrolleure in Österreich sind hier im Einsatz. Sie arbeiten unabhängig und unangekündigt. Ziel: Verdorbene oder falsch deklarierte Produkte gar nicht erst in den Verkauf gelangen lassen.
Wer Inspektor werden will, braucht Matura und eine Spezialausbildung mit über 1.400 Unterrichtseinheiten. Themen wie Mikrobiologie, Toxikologie und Lebensmittelrecht gehören zur Pflicht – abgeschlossen wird mit einer harten Prüfung.
Nicht ohne Grund gibt es den 7. Juni: Die UNO hat den Tag zum "Internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit" erklärt. Laut WHO sterben jährlich 420.000 Menschen weltweit, weil sie verdorbene Lebensmittel essen.
Die Organisation geht davon aus, dass verschmutztes Essen mehr als 200 Krankheiten auslösen kann. Rund 10 Prozent der Weltbevölkerung erkranken jedes Jahr daran – eine erschreckende Zahl, die zeigt, wie wichtig Kontrolle ist.