Frische Paradeiser, riesige Melonen, knackige Äpfel – und das mitten auf dem Gehsteig! Vor allem für ältere Menschen mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen ist die Situation an der Ecke Brünner Straße/Edergasse in Wien-Floridsdorf laut einem "Heute"-Leser schwierig. "Man muss auf die Straße ausweichen – das ist lebensgefährlich!", meint er.
Der "Heute"-Leser ist nicht der einzige, dem die Ausweitung der Verkaufsfläche auf den Gehsteig sauer aufstößt: Nach Beschwerden von Anrainern über türkische Supermärkte, die ihre Waren auf dem Gehsteig ausstellen und so Fußgängern das Vorbeigehen fast unmöglich machen, kontrollierte das Wiener Marktamt jetzt drei Betriebe in Wien-Floridsdorf.
Das Ergebnis: In allen drei Fällen hagelte es saftige Strafen in Höhe von mehreren Tausend Euro. Die Gründe: zu große Warenauslagen auf öffentlichem Grund, fehlende Preisauszeichnungen, Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung – und gegen das sogenannte Gebrauchsabgabengesetz, umgangssprachlich auch "Luftsteuer" genannt.
Besonders brisant: In einem der kontrollierten Shops entdeckten die Behörden sogar einen illegalen Fleischhauerbetrieb, in dem ohne jede Bewilligung Lamm- und Rindfleisch zerlegt wurde.
Wenigstens in einem Punkt konnten die Beamten aufatmen: In puncto Hygiene gab es laut Marktamt nichts zu beanstanden. Dennoch ist ein Betrieb ohne Genehmigung rechtswidrig – eine Anzeige war die Folge. Alle drei Geschäfte müssen sich demnächst auf eine Nachkontrolle einstellen.