"Überlege zu klagen"

Wienerin nach Döner im Spital – Kebab-Koch gekündigt

Eigentlich wollte Nina bloß ihrer Freundin Wien zeigen und sich danach einen Döner holen. Was das für Folgen haben würde, ahnte sie nicht.
Jana Stanek
26.05.2025, 07:15
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Ein Tag, der fröhlich begonnen hatte, endete für Nina im Krankenhaus. Geplant war, ihre Freundin, die aus Oberwart im Burgenland angereist war, durch Wien zu führen. Die beiden schlenderten durch die Bezirke, holen sich gemeinsam etwas zu essen. Kaum hatte Nina ihre Freundin wieder in die Bahn gesetzt, knurrte schon wieder der Magen. Auf dem Heimweg holte sie sich noch rasch einen Döner in Floridsdorf – keine gute Idee, wie sich nur wenige Stunden später herausstellte.

"Hing bis Mitternacht an Infusionen"

"Ich habe meiner Freundin die Stadt gezeigt, wir haben uns etwas zu essen geteilt. Ich habe sie dann zurück zur Badner Bahn gebracht und bin nach Floridsdorf gefahren. Von dort aus wollte ich Richtung Kagran spazieren, den Tag ausklingen lassen", erinnert sich Nina. Auf dem Weg kam sie an einem Imbissstand vorbei, holte sich einen Döner als Wegzehrung. "Dann bin ich heim gegangen und dachte nur plötzlich 'Was ist denn jetzt los?'. Mein Körper hat mich ständig auf die Toilette geschickt". In ihrer Wohnung angekommen, wurde es immer schlimmer. Die 28-Jährige wurde von Bauchkrämpfen gequält.

"Als dann auch noch Übelkeit und Brechreiz dazu kamen, bin ich ins Krankenhaus gefahren". Zu später Stunde, gegen 22:30 Uhr, kam sie dort an. "Bis Mitternacht hing ich an Infusionen", weiß sie noch. Die Diagnose: Verdacht auf Lebensmittelvergiftung. Da ihre Freundin keine Beschwerden hatte, war für Nina klar: Der Dönerimbiss muss schuld sein. "Ich habe dann bei der Lebensmittelbehörde angerufen, denen alles erzählt und eine Prüfung verlangt." Diese wurde auch vorgenommen, jedoch ohne Ergebnis – in dem Imbiss war alles in Ordnung, wie der Imbisschef im "Heute" Gespräch erklärte. Eine Bestätigung oder Dementierung des Marktamtes gibt es aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht. Dass alles okay gewesen sein soll, kann und will Nina nicht nachvollziehen, die 28-Jährige überlegt nun, Klage einzureichen. An die Möglichkeit einer bloßen Unverträglichkeit glaubt sie nicht.

„Wenn das drei Personen sagen, schwöre ich: Ich sperre zu!“
ImbissbetreiberLegt hohen Wert auf Qualität

Auf "Heute" Nachfrage bestätigte und bedauerte der Chef des Dönerimbisses den Vorfall: "Schauen Sie, ich habe ihr gesagt, dass es mir leidtut, sogar Gutscheine angeboten. Wir verkaufen 200 Sandwiches am Tag, nur sie hat sich beschwert. Wenn das drei Personen sagen würden, schwöre ich: Ich sperre zu", verspricht der Inhaber. "Jeder kann einmal Fehler machen, das passiert selbst großen Lokalen, aber die Untersuchung hat gezeigt: Es ist alles in Ordnung", zeigte er sich erleichtert. Der Mitarbeiter, der an diesem Tag gearbeitet hatte, wurde trotzdem entlassen: "Wir haben ihn sofort gekündigt. Man muss hier ordentlich arbeiten, solches Gerede um meinen Stand möchte ich nicht", so der Chef streng.

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