Mitten in Wien

Keine 14 Jahre – Mädchen ist schon für Ehe versprochen

"Ein Mädchen wurde für die Ehe versprochen, darf keine Buben treffen", berichtet der Vater eines Schülers. In der Klasse spricht fast niemand deutsch.
Niki Glattauer
26.05.2025, 05:30
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Punkto Umgang mit Eltern, die ihre Erziehungspflichten nicht erfüllen, kommt das Land ja endlich in die Gänge; auch gegen Schüler, oft keine 14 Jahre alt, die mehr Zeit mit Diebstahl, Raub, Einbruch und sinnlosem Zerstören verbringen als in der Schule, soll nun etwas unternommen werden. Gut so.

Österreichische Kinder ohne einzigen Freund

Doch es gibt auch die weniger spektakulären Fälle. Zustände, wie sie mir Dominik M., dessen zwei Kinder in Wien-Liesing in die Schule gehen, jetzt schildert, lassen einen sprachlos zurück: "In den Klassen meiner Kinder gibt es jeweils nur zwei andere Kinder mit deutscher Muttersprache. Die Ausländer bleiben immer unter sich und suchen keinen Kontakt zu anderen. In den Pausen stellen sie sich zusammen und sprechen nur in ihrer Sprache. Meine Tochter versucht Anschluss zu finden, indem sie die fremden Sprachen nachahmt, aber mit ausbleibendem Erfolg." Dann die Sätze, die einen traurig machen, zuerst: "Beide meine Kinder haben keinen einzigen Schulfreund oder -freundin."

Keine 14 Jahre alt - aber schon "versprochen"

Doch es kommt noch ärger. "Ebenso darf mein Sohn keinen Kontakt zu weiblichen Mitschülern haben. Das eine Mädchen wurde schon 'versprochen' und darf keine anderen Jungs treffen." Da sprechen wir von einem Mädchen, das keine 14 ist. Im 21. Jahrhundert. Im Herzen Europas …

Vom anderen Ende der Stadt mailt mir Frau M. "Ich wohne seit 30 Jahren im 21. Bezirk, wo Wiener Eltern mit ihren Kindern, sobald diese schulpflichtig werden, nach Niederösterreich ziehen (müssen). Und das sind keine 'Privilegierten', sondern normal arbeitende Menschen, die sich das eigentlich fast nicht leisten können, es aber trotzdem machen, um ihren Kindern eine solide Schulbildung zu ermöglichen." Christine Krawarik, langjährige Vorsitzende des Verbandes der Elternvereine in Wien, bestätigt: "Ich kenne eine junge Familie, die in einem Bezirk mit vielen Menschen wohnt, deren Erstsprache eine andere als Deutsch ist. Der Sohn wird 2027 in die 1. Klasse Volksschule kommen." Konsequenz: "Der Bub ist bereits jetzt an zwei Privatschulen angemeldet..."

"Heute"-Kolumnist Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor in Wien.
Sabine Hertel

Katholischen Schulen gehen die Katholiken aus

Apropos privat, Christoph N. mailt mir: "Als Vater einer 5-jährigen Tochter verfolge ich das Thema Bildung genauer. Es kann nicht sein, dass österreichische Kinder aufgrund der viel zu hohen Migration einen Nachteil in ihrer Bildung erfahren müssen. Ich habe mich mit meiner Verlobten entschieden, unsere Tochter auf die Vienna Elementary School zu schicken..."

Befund: Nicht genügend

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten. Mail bitte an: [email protected]

Alle seine Artikel findest Du HIER >>

Und weil es letztens hier um den Religionsunterricht ging, noch einmal Christine Krawarik: "Wie ich gehört habe, sind in einigen katholischen Privatschulen Wiens die katholischen Schüler bereits in der Minderheit. Die Tatsache, dass die Zahl der Kinder an Privatschulen noch nicht stark zunimmt, ist meiner Meinung nach darauf zurückzuführen, dass immer weniger Paare ohne Migrationshintergrund Kinder bekommen." Mein Kommentar: kein Kommentar.

{title && {title} } NG, {title && {title} } 26.05.2025, 05:30
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