Zigaretten kommen in Österreich langsam aber sicher immer mehr aus der Mode. Für das Jahr 2019 wies die Statistik Austria jede fünfte hier lebende Person als täglichen Raucher aus, doch die Zahlen sinken kontinuierlich. Wer nicht komplett auf Nikotin verzichten kann – oder will – findet in rauchfreien Produkten wie beispielsweise (tabakfreien) Nikotinbeuteln eine weniger schädliche Alternative.
Der Vorgang, der beim Zigarettenkonsum für die Lunge besonders schädlich ist, nämlich das Verbrennen des Tabaks, fällt hier komplett weg. Und damit auch der Passivrauch, der für das Umfeld von Rauchern nicht nur mitunter lästig, sondern nachweislich problematisch ist. Aufgrund der zunehmenden Relevanz der rauchfreien Produkte, stellt sich für Staaten die Frage, wie sie damit umgehen.
"Für uns als seriösen Online-Händler ist vollkommen klar, dass wir keine Minderjährigen dazu bringen möchten, tabakfreie Zigaretten-Alternativen zu kaufen. Für Jugendliche muss es technisch unmöglich sein, die Produkte zu erwerben – das hat für uns oberste Priorität. Unser Zugang ist klar: Die Produkte sollen Rauchern eine weniger schädliche Form des Nikotinkonsums ermöglichen. Nicht mehr und nicht weniger", sagt Markus Lindblad, Österreichsprecher des Onlinehändlers Haypp.
Und weiter: "Alle sind sich einig, dass der Zigarettenkonsum in Österreich mittel- bis langfristig weiter zurückgehen sollte. Oft sehen Politiker Ersatzprodukte dabei als Teil des Problems und nicht als Teil der Lösung. Diesen Ansatz halten wir für falsch. Wir denken vielmehr, dass zielgerichtete Aufklärung über die unterschiedlichen Risiken verschiedener Nikotinprodukte, verantwortungsbewusste Marktteilnehmer sowie ein fairer Wettbewerb, der Innovation stärkt und die Entwicklung moderner, weniger schädlicher Produkte fördert, der Weg zum Ziel ist." Daher sei es laut Lindblad auch absolut zu begrüßen, "dass die Regierung in Österreich nun eine risikobasierte Besteuerung verschiedener tabak- und nikotinhaltiger Erzeugnisse vorsieht."
"Wenn jetzt seitens der Trafiken-Vertreter dafür lobbyiert wird, dass der Gesetzgeber aus dem 'Tabakmonopol' ein 'Nikotinmonopol' machen soll, stellt sich die Frage: Geht es dabei wirklich um die Konsumenten? Wohl eher nicht, zumindest nicht in erster Linie. Denn es wird ganz offen damit argumentiert, dass die Verkaufszahlen von Zigaretten sinken und es neue Erlösquellen braucht, um die Wirtschaftlichkeit der Trafiken zu sichern. Dies ist insofern ein heikles Thema, als die Leitung von Trafiken primär an Menschen mit besonderen Bedürfnissen vergeben wird. Geraten sie in Schieflage, darf der Staat natürlich nicht tatenlos zusehen, sondern ist gefragt, passende Lösungen zu entwickeln", so Lindblad.
Die Bundesregierung diskutiert offenbar darüber, das Tabakmonopol ab 2026 auf rauchfreie Alternativen auszuweiten. Verlierer wären laut Lindblad "die Konsumenten in Österreich, durch steigende Preise und einen Rückgang an Innovationen. Denn wenn man sich seines Umsatzes de facto sicher sein kann, gibt es keinen Anreiz mehr dafür, Preise attraktiv zu gestalten oder hohen Aufwand in Forschung und Entwicklung zu stecken".
Den Markt auf diese Art und Weise "einzuschläfern", werde auch nicht zur Reduktion von Abhängigkeiten oder einem besseren Risikobewusstsein beitragen. "Was es aus unserer Sicht braucht, ist einerseits größtmögliche Aufklärung über die unterschiedlich stark ausgeprägten Risiken verschiedener Nikotinprodukte, und gleichzeitig Wahlfreiheit für Konsumenten, weniger schädliche Zigaretten-Alternativen dort zu kaufen, wo sie sich am besten aufgehoben fühlen."