Ein Wanderer soll auf die junge Frau gestoßen sein, berichtet der "West Australian." Ihre Identität müsse noch offiziell bestätigt werden, dies dürfte allerdings eine Formsache sein. Wilga wurde zur Untersuchung ins Spital nach Perth geflogen. Sie schaffte es aus eigenen Kräften, aus dem Polizeiwagen aus- und ins Flugzeug einzusteigen.
Inspektor Martin Glynn sagte, sie habe kleinere Verletzungen und sei von Moskitos zerstochen worden. Sie haben angesichts ihres "fragilen" Zustands noch nicht viel berichtet, werde aber sicher bald eine erstaunliche Geschichte zu erzählen haben.
"Sie hat offensichtlich schwierige Bedingungen gemeistert. Es ist eine wirklich nicht einfache Umgebung, in der man zurechtkommen muss. Die Wetterbedingungen waren wirklich widrig, mit Temperaturen von bis zu null Grad in der Nacht. Es gab Regen und alle möglichen Arten von Herausforderungen", fügte er hinzu.
Der Premierminister von Westaustralien, Roger Cook, drückte auf X seine "unglaubliche" Erleichterung aus: "Diese Neuigkeit ist nichts weniger als bemerkenswert."
Das Fahrzeug der 26-jährigen Carolina Wilga, ein Mitsubishi Delica älteren Jahrgangs, war einen Tag zuvor in einem Naturschutzgebiet bei Karroun Hill rund 300 Kilometer nordöstlich von Perth und 35 km von größeren Verkehrswegen entdeckt worden. Unter den Hinterreifen befanden sich Traktionsmatten aus orangefarbenem Plastik, die beim Anfahren auf schwierigem Gelände wie Sand oder Schlamm helfen. Ihr gut ausgerüsteter Wagen war offensichtlich steckengeblieben.
Wilga selbst blieb aber weiter verschwunden. "Die Suche nach ihr dauert an, zusätzliche Kräfte werden in das Gebiet entsandt", sagte eine Polizeisprecherin. Das Karroun Hill Nature Reserve ist mit etwa 300.000 Hektar größer als die Fläche von Luxemburg.
Die Sorge um die Deutsche war zuletzt immer mehr gewachsen. Die Polizei hatte die Suche auch auf andere Landesteile ausgeweitet. Die Behörden in allen Bundesstaaten und Territorien des Landes seien über das Verschwinden der jungen Frau informiert worden, sagte Polizeihauptkommissarin Katharine Venn.
Der Polizei zufolge reist Wilga seit zwei Jahren in einem Van durch Australien und schläft meist in Hostels. Unter anderem soll sie sich den Trip durch Arbeit in Minen finanziert haben.
