Der Verdächtige im Fall eines mutmaßlich versuchten Anschlags auf US-Präsident Donald Trump will sich vor Gericht selbst verteidigen. Ryan Wesley Routh erklärte am Donnerstag bei einer Anhörung in einem Bundesgericht in Florida, er wolle seine Pflichtverteidiger entlassen.
Auf die Frage von Richterin Aileen Cannon, ob er neue Verteidiger benennen wolle, antwortete er: "Nein. Ich werde mich selbst vertreten."
Cannon ließ daraufhin den Gerichtssaal für etwa eine Stunde räumen, um potenziell vertrauliche Inhalte zu besprechen, die unter das Anwaltsgeheimnis fallen könnten.
Nach geltender Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs der USA haben Angeklagte in Strafverfahren das Recht, sich selbst zu verteidigen, sofern sie einen Richter davon überzeugen können, dass sie die geistigen und rechtlichen Voraussetzungen dafür erfüllen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59-Jährigen vor, die Ermordung des damaligen Präsidentschaftskandidaten wochenlang geplant zu haben. Am 15. September 2024 soll er Trump in einem Gebüsch am Rande eines Golfplatzes stundenlang mit einem Sturmgewehr des Typs AK-47 aufgelauert haben. Dort entdeckte ihn ein Agent des Secret Service.
Dieser sagte aus, Routh habe auf ihn gezielt, woraufhin er selbst das Feuer eröffnet habe. Routh floh zunächst, wurde aber wenig später festgenommen.