Am 22. Oktober haben Militärtaucher im Lipno-Stausee in Tschechien einen grausamen Fund gemacht. Sie entdeckten einen Pkw mit den sterblichen Überresten von zwei Menschen. Mit diesem Auto waren zwei 26-jährige Freunde aus dem Mühlviertel im September 2015 unterwegs. Im Fahrzeug wurden menschliche Überreste gefunden.
Wie die "Krone" nun berichtet, hat ein DNA-Abgleich bestätigt, dass es sich um die beiden vermissten Mühlviertler handelt.
Das tschechische Heer war zu Tauchübungen am See, der heuer besonders wenig Wasser führt. Dabei sind die Soldaten auf das Auto gestoßen. Das Kennzeichen hat schnell klargemacht, dass es sich um das Fahrzeug der beiden Vermissten handelt.
Das Auto lag etwa zwölf Meter vom Ufer entfernt in rund zwei Metern Tiefe. Nach der Bergung aus dem Wasser wurden im Inneren des Autos die beiden Leichen entdeckt.
Das geschah vor zehn Jahren
Freitag, 11. September 2015 – 17.00 Uhr: Die beiden Abgängigen bekommen Besuch von Freunden, die sie wahrscheinlich gegen Mitternacht verabschieden.
Samstag, 12. September 2015 – 0.57 Uhr: Maximilian B. ruft eine Freundin an und lädt sie ein, auf ein Getränk vorbei zu schauen. Diese lehnt ab.
Samstag, 12. September 2015 – 1.41 Uhr: Maximilian B. versucht ein zweites Mal, die Freundin auf einen Drink zu überreden. Dies schläft aber vermutlich bereits.
Samstag, 12. September 2015 – kurz vor 02.00 Uhr: Die Abgängigen versuchen telefonisch, ein Taxi zu ordern – jedoch ist keines verfügbar.
Samstag, 12. September 2015 – etwa 02.30 Uhr: Die Abgängigen fahren möglichweise (nicht gesichert) mit dem Fahrzeug von B., einem silbergrauen Citroën BX (Baujahr 1987) auf der Böhmerwald-Bundesstraße in Bad Leonfelden in Richtung Tschechien.
(Quelle: oesterreichfindeteuch.at)
Die Obduktion hat ergeben, dass es sich um zwei Männer handelt. Fremdverschulden kann laut einer Polizeisprecherin ausgeschlossen werden.
Wie es zu dem Unfall gekommen ist, bleibt aber weiterhin unklar. Am 11. September 2015 haben sich die beiden Freunde am Abend in Zwettl an der Rodl im Bezirk Urfahr-Umgebung getroffen. In der Nacht dürften sie dann spontan Richtung Vyssi Brod in Tschechien gefahren sein. Ein letztes Protokoll zeigt die Stationen der beiden.
In den frühen Morgenstunden ist ihr Auto noch von einer Überwachungskamera bei einem Kreisverkehr in Bad Leonfelden aufgenommen worden. Danach verliert sich jede Spur. Ob sie ihr Ziel überhaupt erreicht haben, weiß niemand.
Um möglichst alle Hinweise zu bekommen, hat das Landeskriminalamt den Fall 2016 in der Sendung "Aktenzeichen XY Spezial – Wo ist mein Kind" vorgestellt.
Nach dem DNA-Test ermittelt die Polizei noch weiter. Auffällig ist vor allem die Lage des Fahrzeugs: Es wurde mit der Vorderseite zum Ufer entdeckt – offenbar ist es rückwärts in den See gerollt. "Das ist komisch", meinen Ermittler. Genau an dieser Stelle gibt es eine Art Slipanlage – ein betonierter Streifen, von dem aus Autos normalerweise auf eine Fähre auffahren, die zur gegenüberliegenden Seite übersetzt.