Nach dem Fund eines Autos im Moldaustausee, das mutmaßlich zwei vermissten Mühlviertlern gehört, liegt nun das Obduktionsergebnis vor. Laut tschechischer Polizei handelt es sich bei den Toten um zwei Männer.
Die wichtigste Nachricht aber ist: Fremdverschulden schließen die Ermittler aus. Das habe die Untersuchung der Leichen ebenfalls ergeben.
"Die Obduktion bestätigte, dass es sich um zwei Männer handelt und keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden wurden", wird Polizeisprecherin Štěpánka Schwarzová in der "Krone" zitiert. Die Leichen waren am Dienstag gemeinsam mit dem Auto geborgen worden – es handelt sich um jenes Fahrzeug, mit dem zwei Mühlviertler zuletzt unterwegs waren.
Das geschah vor zehn Jahren
Freitag, 11. September 2015 – 17.00 Uhr: Andreas und Maximilian bekommen Besuch von Freunden. Vermutlich verabschiedet sich die Runde gegen Mitternacht.
Samstag, 12. September 2015 – 0.57 Uhr: Maximilian B. ruft eine Freundin an und lädt sie auf ein Getränk ein – sie lehnt ab.
Samstag, 12. September 2015 – 1.41 Uhr: Er versucht es noch einmal, doch da dürfte sie bereits schlafen.
Samstag, 12. September 2015 – kurz vor 02.00 Uhr: Die beiden versuchen, ein Taxi zu rufen – vergeblich, es ist keins verfügbar.
Samstag, 12. September 2015 – etwa 02.53 Uhr: Andreas und Maximilian fahren im silbergrauen Citroën BX (Baujahr 1987) von B. auf der Böhmerwald-Bundesstraße in Bad Leonfelden Richtung Tschechien. Ein Radar blitzt die beiden. Das letzte Lebenszeichen.
Ein halbes Jahr nach dem Verschwinden von Andreas und Maximilian meldete sich ein Zeuge: Er will den Citroën in Vyssi Brod (Hohenfurth), einer kleinen Stadt jenseits der Grenze, gesehen haben. Dort gibt es Spielcasinos, Lokale, Bordelle. Ob die beiden dort waren, ist unklar.
Noch ist unklar, ob es sich tatsächlich um die beiden Vermissten – Andreas L. und Maximilian B. – handelt. "Zur Bestätigung der Identität wurden DNA-Proben entnommen", so Schwarzová. Die Auswertung läuft. Auch die genaue Todesursache ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Ermittler gehen aber fix davon aus, dass es sich um Maximilian B. und Andreas L. aus dem Mühlviertel handelt. Sie werden seit November 2015, also seit fast zehn Jahren, vermisst. In der Nacht von 11. auf 12. November verschwanden sie damals plötzlich (siehe Infobox oben).
Ein Radarfoto und eine Zeugenaussage sind die letzten Lebenszeichen. Das Radarfoto war für die Ermittler bisher ein entscheidender Hinweis. "Das ist ein wichtiger Ankerpunkt und der Hinweis, dass sie Richtung Tschechien unterwegs waren", sagte LKA-Chef Gottfried Mitterlehner vor fünf Jahren zu den "OÖN". Auch, dass der Citroën offenbar am Marktplatz von Vyssi Brod gesehen wurde, war ein Puzzleteil. "Für uns war dieser Hinweis natürlich sehr wesentlich", so die Ermittler.
Rätselhaft bleibt auch nach der Obduktion, warum die beiden mit dem Auto im See landeten. "Komisch" sei, dass der Wagen rückwärts ins Wasser gefahren ist, so Ermittler.