Testament ungültig

Vermögen mit Waffen-Patent: Frau verliert Millionenerbe

Weil das letzte Testament einer reichen Kärntnerin für ungültig erklärt wurde, fällt eine ihrer Freundinnen um mehr als eine Million Euro um.
Österreich Heute
14.06.2025, 14:45
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Eine Villa in Velden und ein Leben in Luxus: Die lebenslustige und großzügige Sissy H. genoss ihr Dasein in vollen Zügen, shoppte in Wien gerne bei Louis Vuitton sowie Hermès und kehrte im "Schwarzen Kameel" auf Austern und Champagner ein.

Die Kärntnerin hatte ein Millionen-Vermögen von ihrem 2014 verstorbenen Mann Reinhold geerbt – dieser hatte mit einem Patent für die Pistole Glock 17 ordentlich Geld gescheffelt. Und genau um dieses Millionen-Vermögen entbrannte nach dem Tod von Sissy H. im Jänner 2022 ein heftiger Streit.

Testament kurz vor Tod geändert

Wie "5min.at" berichtet, änderte die wohlhabende Kärntnerin kurz vor ihrem Tod im Beisein eines Notars im Krankenhaus noch ihr Testament: Darin vermachte sie ihrer langjährigen Freundin Traude B., einer weiteren Freundin und einem Klagenfurter (38) ihr Vermögen zu gleichen Teilen. Insgesamt ging es um die Villa, Schmuck und Wertpapiere im Wert von rund 3,8 Millionen Euro.

Das schmeckte dem 38-Jährigen, der sich selbst als "Ziehsohn" von Sissy H. bezeichnet, gar nicht. Denn in einem älteren Testament aus dem Jahr 2020 wurde der junge Kärntner als Universalerbe genannt, während etwa Traude B. wesentlich geringere Legate erhielt. Doch nach einem heftigen Streit mit dem 38-Jährigen im Dezember 2021 beschloss Sissy H., das Testament zu ändern.

Frau war laut Gutachter nicht zurechnungsfähig

Der Klagenfurter zog vor Gericht, im April 2024 wurde am Bezirksgericht Villach verhandelt. Im Fokus stand die Frage, ob Sissy H. beim allerletzten Testament noch zurechnungsfähig war bzw. im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Der Fall wurde auch 2024 in der ORF-Sendung "Am Schauplatz Gericht" thematisiert. Damals erklärte der Anwalt des 38-Jährigen: "Sie war bereits durch Medikamente derart beeinträchtigt, dass sie gewisse Sachen nicht mehr machen konnte."

Das sah offenbar der vom Gericht bestellte neurologisch-psychiatrische Gutachter auch so. Das Bezirksgericht urteilte daher, dass das allerletzte Testament nicht rechtswirksam ist. Traude B. kämpfte bis zum Obersten Gerichtshof – doch auch dieser bestätigte das Urteil. Das Verfahren ist somit abgeschlossen, der 38-Jährige erbt das gesamte Vermögen. Traude B. lässt nun laut "5min.at" Haftungsfragen bezüglich des Sachverständigen von ihrem Anwalt prüfen.

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