Ex-Tengelmann-Chef

Verschwundener Milliardär in Zermatt – Spur zu Epstein?

Seit 2018 fehlt vom Ex-Tengelmann-Chef, Karl-Erivan Haub, jede Spur. Jetzt bringt der Bruder von Jeffrey Epstein eine neue Theorie ins Spiel.
Newsdesk Heute
25.12.2025, 19:02
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Rund 300.000 Seiten an Akten rund um den Epstein-Fall sorgen für Wirbel. Eigentlich hätten diese Unterlagen schon bis 19. Dezember veröffentlicht werden sollen. Das US-Justizministerium gibt die brisanten Dokumente aber nur schrittweise frei. Wie 20 Minuten berichtet, ist noch nicht ganz klar, welche Personen wie tief in den Fall verstrickt sind – die Durchsicht der Akten läuft auch bei US-Medien noch auf Hochtouren.

Eines steht aber bereits jetzt fest: In den sogenannten Epstein-Files tauchen auch Namen von bekannten Persönlichkeiten auf. Und: Die Ermittlungen im spektakulären Vermisstenfall Haub könnten neuen Schwung bekommen. Laut "blue News" finden sich in den neuesten Akten auch E-Mails zwischen Mark Epstein und der Schweizer Polizei. Dabei geht es um das mysteriöse Verschwinden von Karl-Erivan Haub. Dieser war im April 2018 alleine zu einer Skitour oberhalb von Zermatt aufgebrochen, von der er nie zurückkehrte.

Aus den jetzt veröffentlichten Mails zwischen Mark Epstein, dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) und der Kantonspolizei Wallis geht hervor, dass Epstein einen ganz bestimmten Verdacht hatte. Am 2. Juni 2020 rief der heute 71-Jährige bei der Polizei in Sion an und schickte noch am selben Tag zwei E-Mails hinterher.

Das sagte Mark Epstein zur Polizei im Wallis

Darin bot Epstein den Behörden Informationen an, wonach das Verschwinden von Karl-Erivan Haub direkt mit dem rätselhaften Tod seines Bruders Jeffrey zusammenhängen könnte. Mark Epstein will bei seinen eigenen Nachforschungen auf eine Chat-Unterhaltung zwischen jemandem namens "Mim mim" und einem "Herrn Haub" gestoßen sein. Gemeint ist laut Epstein Christian Haub, der Bruder des Vermissten und heutiger Chef von Tengelmann.

Christian Haub soll auf Linkedin von dem Unbekannten bedroht worden sein – angeblich wenige Tage nach dem Verschwinden von Karl-Erivan: "Mein Boss ist eine sehr nette Person, er hat deinen Bruder geliebt. Der Fehler deines Bruders war es, dass er dem Gericht alles sagen wollte. Der Boss will dich treffen. Er will nur wissen, ob du ihn kennst oder nicht. Was ist sein Name?", steht in der ersten Nachricht, die in den Unterlagen zu sehen ist.

Gleich darauf folgt die erste Drohung: "Wir werden eines deiner Kinder in 48 Stunden töten. Idiot." Kurz darauf schickt der Unbekannte eine weitere Nachricht: "Antworte einfach, was ist der Name des Bosses? Wenn nicht, werden wir deine Kinder töten." Christian Haub hat mit seiner Frau Liliane vier Kinder. Bis zum Verschwinden seines Bruders lebte er in den USA, danach zog er als Geschäftsführer nach Mülheim an der Ruhr.

"Mim mim" soll Schweigegeld kassiert haben

Zwei Tage nach dem ersten Anruf bei der Polizei meldete sich Mark Epstein erneut und erklärte, dass sowohl Jeffrey Epstein als auch Karl-Erivan Haub ermordet worden sein könnten. Außerdem beschuldigt er "Mim mim", geheime Dokumente verkauft und vom Sicherheitschef der Tengelmann-Gruppe Schweigegeld bekommen zu haben. Worauf sich diese schweren Vorwürfe stützen, woher Epstein das Foto des Chatverlaufs hat und ob er dieses der Polizei im Wallis übergab, bleibt unklar.

Die Polizei im Wallis reagierte jedenfalls und nahm über das Fedpol Kontakt mit den US-Behörden auf. Sie wollte wissen, ob es auch dort Berichte von Mark Epstein im Zusammenhang mit Haub gibt. Außerdem bat sie um Information, falls es Hinweise auf eine Verbindung zwischen Epstein und Haub gibt. Zuletzt wollten die Ermittler wissen, wie die US-Behörden die Hinweise von Mark Epstein einschätzen.

Antworteten die US-Behörden?

Ob jemals eine Antwort aus den USA kam, ist nicht bekannt – laut "20 Minuten" ist eine Anfrage bei der Kantonspolizei Wallis noch offen. Ob der Hinweis von Mark Epstein zu neuen Erkenntnissen im Fall Haub geführt hat, bleibt ebenfalls unklar. Der Milliardär, der in Zermatt verschwunden ist, wurde jedenfalls 2021 – ein Jahr nach Epsteins Kontaktaufnahme – offiziell für tot erklärt. Viel Hoffnung auf eine neue Spur besteht also nicht.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.12.2025, 19:08, 25.12.2025, 19:02
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