Politik

"Teiltauglich" – was ist das genau, Frau Minister?

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erklärt im "Heute"-Interview, wie die neue geschaffene Tauglichkeitsstufe beim Bundesheer ausschaut.

Heute Redaktion
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    Verteidigungsministerin Tanner zu Besuch in der "Heute"-Redaktion
    Verteidigungsministerin Tanner zu Besuch in der "Heute"-Redaktion
    Helmut Graf

    "Teiltauglich" – seit dem 1. Jänner dieses Jahres gibt es diese neue Tauglichkeitsstufe beim Bundesheer: Bis zu 2.000 junge Männer mehr sollen damit pro Jahr zur Verfügung stehen, 1.200 für's Bundesheer, 800 für den Zivildienst. Im Gespräch mit "Heute" betonte die Ministerin die absolute Notwendigkeit dieser Maßnahme, um die Durchhaltefähigkeit des Heeres zu garantieren.

     Was man als "Teiltauglicher" macht

    Schon jetzt könne man aus 80 verschiedenen Einsatzfunktionen für den Grundwehrdienst wählen, führte Tanner weiter aus – und das gehe ja nicht nur vom Lkw-Fahrer über den Koch bis hin zum Fernmeldetechniker oder zum Cyberassistent. Jetzt stünden diese vielen Möglichkeiten viel mehr Personen offen.

     Wer davon betroffen ist

    Immer mehr Männer seien bisher als untauglich eingestuft worden, und zwar aus den verschiedensten Gründen. Einer sei beispielsweise Übergewicht oder eine leichte Hörbehinderung. Man habe gesehen, dass das Bundesheer jetzt mehr jungen Männern die Möglichkeit geben müsse, ihren Grundwehrdienst abzuleisten, betonte die Verteidigungsministerin weiter. Ab jetzt würde nur mehr derjenige als untauglich eingestuft, der tatsächlich aufgrund einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung wirklich nicht einsatzfähig ist.

    "Absolut notwendig" sei die neu geschaffene Stufe, so Tanner hier im "Heute"-Interview:

    Wie funktioniert eigentlich das Abriegeln von Orten wegen Corona?

    Gefragt zum aktuellen Corona-Einsatz des Bundesheeres ließ Tanner wissen, dass dieser so lange bestehen bleibt, wie dieser auch notwendig sei. Dies betreffe auch die Abriegelung von Orten und Gebieten. Zu den Aufgaben, die dort das Bundesheer übernimmt, sagte sie: "Wenn wir uns Wiener Neustadt zum Beispiel anschauen – da sind wir verstärkt in den Teststraßen eingebunden, um hier zu unterstützen. Das sind über 200 Soldaten, die bei den Testungen im Einsatz sind". Bei der Abriegelung der Stadt hingegen sei die Polizei im Einsatz.

    In anderen Gebieten Österreichs übernimmt das Bundesheer auch Aufgaben der Polizei, wenn dies verlangt wird. Das seien dann etwa Kontrollen, bei denen ein Polizist neben einem Soldaten stehe und diese dann gemeinsam beispielweise das Attest überprüfen. "Wir sind immer da, wenn wir gebraucht werden und das wird auch in Zukunft so sein", so Tanner abschließend.