Coronavirus

Top-Virologe "Omikron ist unser Problem bis zum Sommer"

Top-Virologen befürchten in den nächsten Monaten Schwierigkeiten mit der neuen Corona-Variante. Offenbar hebt Omikron die Impfwirkung auf.

Jochen Dobnik
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Corona-Experte <strong>Christian Drosten</strong> ist&nbsp;insbesondere durch die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit der neuen Mutation besorgt.
Corona-Experte Christian Drosten ist insbesondere durch die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit der neuen Mutation besorgt.
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Die Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus, die im südlichen Afrika entdeckt wurde, löst weltweit Sorge aus. Auch in Österreich, das kurz vor dem Lockdown-Ende steht, wurden bereits einige Fälle gemeldet. Aktuell sind viele Wissenschaftler und Mediziner mit der Frage beschäftigt, wie gefährlich Omikron wohl ist und wie gut unsere Impfstoffe gegen "B.1.1.529" schützen. 

"0 Prozent Neutralisation"

Wegen seiner zahlreichen Mutationen am Spike-Protein sind die Befürchtungen groß, dass die neue Corona-Variante nicht nur ansteckender sein könnte, sondern auch den Impfschutz umgehen könnte. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek bestätigt nun diese Befürchtung. 

Wer zweimal mit Biontech, zweimal mit Moderna oder mit Astrazeneca und Biontech kreuzgeimpft ist, hat demnach nach sechs Monaten keinerlei Immunschutz durch die Antikörper mehr gegen die neue Variante. "0 Prozent Neutralisation", twittert die Expertin am Mittwoch. Ein Schutz vor einer Ansteckung mit Corona besteht demnach nicht mehr.

Anpassung der Impfstoffe sinnvoll

Auch wenn die Daten von Ciesek bislang noch nicht von Fachkollegen begutachtet und nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht wurden, befeuert sie die Befürchtungen, die bereits die Impfstoffhersteller selbst in den letzten Tagen geäußert haben. 

Der Chef von Moderna, Stéphane Bancel, sagte bereits Ende November, er gehe von einer "erheblichen Abnahme" der Schutzwirkung aus. Und auch Biontech-Mitgründer Ugur Sahin kündigte bereits die Entwicklung eines an Omicron angepassten Impfstoffs an, auch wenn er sagt: "Unsere Botschaft ist: Verfallen Sie nicht in Panik, der Plan bleibt derselbe. Beschleunigen Sie die Verabreichung der dritten Dosis."

"Sieht nicht gut aus für zweifach Geimpfte"

Damit liegt er richtig, denn nur mit der dritten Dosis ist auch laut Ciesek überhaupt ein Schutz gegen Omikron da. Wer zweimal mit Biontech geimpft ist und auch eine Booster-Impfung erhalten hat, ist besser geschützt vor der neuen Variante. Laut der Frankfurter Virologin neutralisiert der Booster drei Monate nach der Impfung Omikron zumindest noch zu 25 Prozent. Bei Delta dagegen neutralisiert der Booster das Coronavirus zu 95 Prozent.

Heißt im Klartext: Der Schutz durch den Booster gegen Omikron lässt um den Faktor 37 nach im Vergleich zu Delta.

Auch Christian Drosten äußerte sich bereits besorgt zu den neuen Daten. "Sieht nicht gut aus für zweifach Geimpfte". Eine dritte Dosis sei nötig. Im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" meint der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, der sich insbesondere durch die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit der neuen Mutation besorgt zeigt: "Das Deltavirus ist unser Problem bis in den Januar hinein, das Omikronvirus ist unser Problem bis zum Sommer".

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