Am Karfreitag müssen wir uns erst einmal mit einem Tief begnügen, das von Südwest nach Nordost über uns hinwegzieht. Dabei regnet es verbreitet und zum Teil sogar kräftig. Über Nacht zieht das Tief jedoch ab und Zwischenhocheinfluss macht sich bemerkbar. Zudem dreht die Strömung im Vorfeld des Tiefs FRITZ über der Biskaya auf Südwest und so erreichen wieder deutlich wärmere Luftmassen unser Land.
Somit steigen die Temperaturen mithilfe des föhnigen Südwinds am Karsamstag schon wieder auf frühlingshafte 16 bis 23 Grad, wobei es in den Nordalpen am mildesten wird.
Der Ostersonntag bringt dann noch etwas wärmere Luft und so Höchstwerte von 17 bis 25 Grad. Die 25 Grad und damit per Definition ein Sommertag gehen sich dabei wieder in den föhnigen Nordalpen, in Unterkärnten und im Süden der Steiermark sowie im Südburgenland aus.
Dazu dominiert an beiden Tagen der Sonnenschein, nur lockere Quellwolken zeigen sich. Etwas mehr Wolken sind am ehesten rund um den Alpenhauptkamm und in Osttirol sowie in Oberkärnten anzutreffen.
Auch am Ostermontag wird es mit 16 bis 25 Grad angenehm warm, nach einigen Sonnenstunden muss man dann aus heutiger Sicht jedoch in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel am Nachmittag mit teils kräftigen Schauern und Gewittern rechnen. Abends könnte es dann auch im Flachland Ober- und Niederösterreichs nass werden.
Das Osterfest findet jährlich zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Genauso variabel wie das Datum gestaltet sich auch das Wetter, wobei das Datum nicht der einzige Grund dafür ist. Im Frühjahr befinden sich im hohen Norden nämlich noch kalte Luftmassen (die arktische Meereisfläche erreicht im März ihre maximale Ausdehnung), somit kann sich das Wetter bei einer ausgeprägten Nord- oder Nordostlage auch im Alpenraum nochmals spätwinterlich gestalten. Andererseits gelangen bei einer Südwestlage, so wie es heuer der Fall ist, schon sehr milde Luftmassen aus Nordafrika zu uns, welche durch Föhneffekte zusätzlich erwärmt werden.
Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Die Höchstwerte am Ostersonntag lagen zwischen -1 Grad im östlichen Berg- und Hügelland und +7 Grad in Lienz. In Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall und lebhaftem Nordwestwind nicht über 2 Grad hinaus und in der folgenden Nacht gab es verbreitet Frost.
Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es teils sogar hochsommerliches Wetter im April.
Der mittlere Höchstwert zu Ostern von 1991 bis 2020 liegt in Wien bei 14,6 und in Innsbruck bei 13,7 Grad, wobei dafür vor allem das variable Datum des Osterfests eine entscheidende Rolle spielt. Der mittlere Höchstwert am 22. März liegt in Wien bei 12 Grad und am 25. April bereits bei 19 Grad. Temperaturen oberhalb der 20-Grad-Marke wurden seit dem Jahre 1990 in Innsbruck an fünf bzw. in Wien an sechs Ostersonntagen verzeichnet.