Lindsey Vonn gab im Vorjahr mit 40 ihr Comeback im Weltcup. Zuvor hatte die Amerikanerin 2019 ihre äußerst erfolgreiche Karriere wegen Problemen im rechten Knie beendet. In ihrer Comeback-Saison fuhr sie im Super-G einmal als Zweite aufs Podest. In dieser Saison will sie bei Olympia in Cortina noch einmal richtig angreifen, bevor sie ihre Karriere endgültig beendet. Im "Sportbild"-Interview spricht sie über die kommenden Aufgaben und ihr Comeback.
Auf die Frage, wie ihr Körper mit neuem Kniegelenk auf die Belastung im Training reagiert, sagt sie: "Mein Körper macht großartig mit! Es ist auch für mich ziemlich unglaublich. Ich absolviere dieselben Trainingsumfänge wie 20 Jahre alte Skifahrerinnen. Der Sommer im Kraftraum lief herausragend. Ich habe hart gearbeitet und legte rund sechs Kilogramm Muskelmasse zu. Ich fühle mich stark und bereit für die Saison."
Das viele Titan, dass sie im Körper träg, lässt sie wie eine bekannte Filmfigur fühlen: "Ich fühle mich schon wie der Terminator, in manchen Bereichen. Ich wurde bereits mehrmals wieder neu zusammengebaut. Jedes Mal hat mich nicht unbedingt körperlich stärker gemacht, aber es hat mich als Mensch stärker gemacht. Ich habe dabei gelernt, wie ich Rückschläge überwinde und wie ich mental mit all diesen Verletzungen klarkomme."
Bei Olympia möchte Vonn etwas mitnehmen: "Schwierig zu sagen, aber ich denke, dass ich eine Chance habe. Der vergangene Winter war eine Achterbahnfahrt, es ging auf und ab. Aber insgesamt habe ich bewiesen, dass ich noch vorn mithalten kann. Ich habe es noch aufs Podium geschafft."
Der Unterschied zu ihrem Olympiasieg 2010 und der jetzigen Situation sei, dass sie damals "ungeheuren Druck" verspürt habe, da sie noch nie Olympiasiegerin geworden ist, jetzt müsse sie "niemandem etwas mehr beweisen".
