Karriereende

Vorwürfe: Keinen Klub gefunden, weil sie Mutter ist?

Almuth Schult beendet ihre Karriere – nicht freiwillig, sondern aus Mangel an Perspektiven. Klubs hätten ihr mit drei Kindern kaum Chancen gegeben.
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26.04.2025, 08:08
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Fußball und Mutterschaft – beides zu verbinden, sei nach wie vor schwierig. Das sagt die frühere deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult, die Ende März im Alter von 34 Jahren ihr endgültiges Karriereende verkündete. Die Entscheidung sei ihr nicht leichtgefallen. "Es war keine Herzensentscheidung, sondern fehlende Perspektive im Profigeschäft", erklärt sie im Interview mit dem "Kicker".

Als Mutter sei es deutlich schwieriger, einen Verein zu finden: "Meines Erachtens war das der Hauptgrund, warum Gespräche gescheitert sind", erklärte Schult weiter. Zwar hatte es Angebote gegeben, doch nicht so, dass sie eine realistische Chance auf Spielzeit gehabt hätte: "Der Konkurrenzkampf wäre nicht offen gewesen."

"Kein Verein traute mir zu, dass ich noch helfen kann"

Ihrer Meinung nach sei es immer "noch keine Normalität in Europa, als Fußballerin Kinder zu haben". Und weiter: "Ob das Klubs zugeben oder nicht, aber das ist einfach mein subjektiver Eindruck." Schult ist Mutter von drei Kindern, darunter Zwillingen, und erwartet im Herbst ihr viertes Kind.

"Viele Vereine befürchten, dass es Widrigkeiten und Schwierigkeiten mit Müttern geben könnte", was laut der 66-fachen Nationalspielerin aber gar nicht der Fall sei. "Ich war nach meiner zweiten Schwangerschaft schon zuvor vertragslos. Es hat mir kein Verein mehr zugetraut, dass ich noch helfen kann, obwohl ich es schon nach der ersten Schwangerschaft bewiesen hatte."

USA als Vorzeigebeispiel

Besonders im Vergleich mit den USA sieht Schult großen Nachholbedarf im europäischen Fußball. "Meine Karriere wäre vermutlich anders verlaufen, wenn ich die gleiche Unterstützung wie in den USA bekommen hätte", sagt die Welttorhüterin von 2014.

2022 spielte sie kurz für Angel City FC, 2024 stand sie bei Kansas City Current unter Vertrag. Einen neuen Verein fand sie danach nicht mehr. Also entschied sie sich, die Karriere zu beenden. Ihre Erfolge sprechen dennoch für sich: Olympiagold 2016, Europameisterin 2013 und Champions-League-Siegerin 2014 mit dem VfL Wolfsburg.

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