In der 27. Minute war der Rapid-Schlussmann nach einem Ballverlust von Innenverteidiger Ange Ahoussou weit vor seinem Tor mit dem heranstürmenden Thierno Ballo zusammengestoßen. Schiedsrichter Sebastian Gishamer zückte die rote Karte, schickte den Keeper unter die Dusche. Auch VAR Manuel Schüttengruber hatte keinerlei Einwände. Zu diesem Zeitpunkt war es noch 1:1 gestanden, in numerischer Unterzahl geriet Grün-Weiß aber im zweiten Durchgang mit 1:5 unter die Räder, musste die zweite deutliche Niederlage in nur vier Tagen hinnehmen.
Allerdings war der Platzverweis gegen den Rapid-Keeper ein Fehler, wie Österreichs Schiedsrichter in der wöchentlichen Aufarbeitung strittiger Szenen zugaben. "Der Tormann fängt den Ball mit seinem Bein ab, wodurch dieser eindeutig die Richtung ändert. Dann kommt es zu einem Zusammenstoß zwischen den beiden Spielern", heißt es in der VAR-Analyse.
Tatsächlich ist auch auf den TV-Bildern deutlich zu sehen, dass WAC-Angreifer Ballo den Ball nicht trifft, Hedl allerdings schon, ehe es zum Kontakt mit dem Stürmer kommt. Schüttengruber, der als VAR in Wien-Meidling saß, sah wohl keine klare Fehlentscheidung, die VAR-Analyse zeichnet aber ein ganz anderes Bild.
"Hier liegt kein Vergehen vor. Der Schiedsrichter sollte den Tormann nicht wegen der Vereitelung einer offensichtlichen Torchance des Feldes verweisen. Der VAR sollte einen ,On-Field-Revier´ empfehlen", heißt es in der Analyse weiter. Bereits nach dem Spielende hatte Schiedsrichter Gishamer von einer "nicht richtigen Entscheidung" gesprochen.
Schon am Dienstagabend reagierte die Bundesliga. Der Senat 5 hob die übliche Sperre von einem Spiel nach einer roten Karte gegen Hedl auf.