Am 5. November richtet die Welt ihren Blick gespannt auf die USA: Es steht nicht nur die Wahl eines alt-neuen Präsidenten oder der ersten Präsidentin an, sondern auch eine Entscheidung mit globaler Tragweite. Angesichts des knappen Rennens und der angespannten Lage weltweit könnte diese Wahl entscheidender sein als je zuvor.
Da die Umfragen ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis zeigen, wird es in den USA bis in die späten Abendstunden dauern, bis ein Ergebnis vorliegt – sofern überhaupt. Aufgrund der Zeitverschiebungen erwartet die Polit-Beobachter in Europa eine lange Nacht.
In einem X-Thread skizzierte der renommierte US-Experte Paul Schuierer-Aigner den groben Verlauf der Wahlnacht. Um Mitternacht (alle Zeitgaben in MEZ) schließen die Wahllokale in Kentucky und Indiana (Anmerkung: Indiana ist in zwei Zeitzonen unterteilt). Gegen 0.30 Uhr ist mit ersten Trends aus den Republikaner-Hochburgen zu rechnen.
Um 1 Uhr schließen die Wahllokale in Georgia, in Virginia und drei anderen Staaten. Laut Schuierer-Aigner wird sich schnell feststehen, ob und wo es knapp wird. Da Georgia ein Swing State ist, wird hier wohl mit einem knappen Rennen zu rechnen sein. 2020 hat hier Joe Biden gewonnen.
Eine halbe Stunde – um 1.30 Uhr – später schließen die Lokale in North Carolina (Swing State – Sieger 2020: Trump), Ohio und weiteren Staaten mit weniger Wahlleuten. Trump hofft, wie vor vier Jahren beide Staaten zu holen.
Mit ersten Tendenzen ist um 2 Uhr zu rechnen, wo die Wahlbüros in Pennsylvania (Swing State mit den meisten Wahlleuten – Sieger 2020: Biden), Massachusetts und vielen mehr schließen. Zu dem Zeitpunkt soll es ausreichend Daten geben, um erste Schlüsse ziehen zu können, so der Experte.
Um 3 Uhr schließen mit Michigan (2020: Biden), Wisconsin (2020: Biden) und Arizona (2020: Biden) die Swing States Nummer vier, fünf und sechs. Sollten die Ergebnisse in Georgia und North Carolina bis dahin weitgehend feststehen, könnte die Wahl zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden sein.
Der letzte Swing State – Nevada (2020: Biden) – macht um 4 Uhr zu. Mit sechs Wahlleuten ist das der "kleinste" der sieben Staaten, trotzdem könnte er im Falle eines engen Rennens entscheidend sein.
"Wenn Pennsylvania und Wisconsin die Wahl entscheiden und knapp sind, dann kann es noch sehr lange dauern. Denn hier ist es verboten, vor dem Wahltag schon die Briefwahlstimmen zu zählen", schildert Schuierer-Aigner.
Es kann also sein, dass schon in der Wahlnacht ein vorläufiges Ergebnis vorliegt und ein Wahlsieger oder eine Wahlsiegerin feststeht. Doch das muss nicht sein: 2020 dauerte es vier Tage, bis Joe Biden als prognostizierter Sieger festgestanden ist. Das offizielle Endergebnis stand erst in der zweiten Dezemberwoche fest.
Das Resümee des US-Experten: "Bereiten Sie sich auf ein Geduldsspiel vor. Und Nerven nicht verlieren."
"Heute" berichtet seit den frühen Vormittagsstunden über die US-Wahl und versorgt dich auch während der Wahlnacht laufend mit den aktuellsten Informationen und Ereignissen.