Warum Bayern in Spanien von Fluch verfolgt wird

Der FC Sevilla, Rekordsieger in der Europa League, steht zum ersten Mal seit 1958 im Viertelfinale des wichtigsten Europacups. Dass die Andalusier auch auf diesem Niveau wettbewerbsfähig sind, haben sie im Achtelfinale gegen Manchester United genauso gezeigt wie am Samstag gegen den FC Barcelona (2:2).

Bayern-München-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge stellte vor dem Abflug am Ostermontag nach Sevilla nochmals fest, dass der spanische Meisterschafts-Sechste kein Traumlos sei. Er schätzt den Gegner hoch ein und weiß um die zuletzt enttäuschende Statistik seiner Mannschaft gegen Vertreter aus Spanien. In den letzten vier Jahren schied der deutsche Meister in der Champions League immer gegen Spanier aus. Den letzten Sieg in Spanien feierte Bayern München auf dem Weg zum Champions-League-Titel 2013 jedoch mit einem klaren 3:0 in Barcelona.

Heynckes sieht keine Chance für einen Wechsel

Damals saß wie heute Jupp Heynckes auf der Trainerbank. Der 73-Jährige, über dessen Nachfolger derzeit ohne Zurückhaltung spekuliert wird, ist mit seiner Mannschaft bestens auf Kurs. Der Meistertitel wird demnächst Tatsache sein, und im Cup steht sie im Halbfinale. Seit Jahresbeginn hat Bayern München 13 Spiele bestritten und dabei siebenmal vier oder mehr Treffer erzielt. Thomas Müller hielt allerdings fest: "Jetzt beginnen die Wochen, für die man die ganzen Vorbereitungen absolviert, im April geht es um alles."

Alles geben werden die Bayern-Profis auf dem Rasen am Dienstagabend. Jedoch sollte sich der eine oder andere Star etwas in Zurückhaltung üben. Denn gleich fünf Münchnern droht eine Gelb-Sperre. Genauer gesagt Robert Lewandowski, Corentin Tolisso, Jerome Boateng, Joshua Kimmich sowie Sebastian Rudy. Werden sie verwarnt, fehlen sie im Rückspiel.

Vor dem Hinspiel meldete sich auch Heynckes zu Wort, und zwar zu einem möglichen Wechsel von Lewandowski zu den Königlichen. Gegenüber einem spanischen Reporter soll er klargestellt haben: "Karl-Heinz Rummenigge hat letzte Woche gesagt, dass Robert Lewandowski nächstes Jahr auch bei Bayern München spielt. Ich kenne Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge gut. Soll heissen: keine Chance für Real Madrid, Robert Lewandowski zu kaufen." Dies berichtet Bild.de.

Buffon baut auf die Erfahrung



Dem siebenten Meistertitel in Serie ist Juventus Turin in den letzten Wochen um einiges näher gekommen. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf das lange Zeit in der Serie A führende Napoli. Seit die Turiner Mitte November letztmals verloren haben (2:3 bei Sampdoria Genua) agieren sie überragend und ließen in 25 Partien nur noch fünf Gegentreffer zu.

Die Italiener haben trotz der 1:4-Niederlage im letzten Champions-League-Finale gegen Real Madrid allen Grund, selbstbewusst zu sein. In den letzten drei Jahren erreichte Juventus zweimal den Finale, und auch die Bilanz gegen Real Madrid lässt sich sehen: Die letzten vier K.o.-Runden-Begegnungen entschied die "Alte Dame" für sich, zuletzt das Halbfinale 2015.

23 Treffer in 13 Partien



"Ich hoffe, dass uns die Erfahrungen der letzten Jahre helfen werden – egal ob sie positiv oder negativ waren", sagte Juves Goalie und Kapitän Gianluigi Buffon. Der 40-Jährige konnte die Champions League bislang noch nie gewinnen, dreimal unterlag er im Finale. Im Endspiel 2017 in Cardiff sei sein Team etwas gar selbstbewusst angetreten, befand Buffon und meinte deshalb: "Wir müssen gegen Real Madrid so spielen, wie wir es können. Wir müssen nichts anderes tun."

Real Madrid hat nach mühevollen Wochen zu Beginn des Jahres den Tritt wieder gefunden. Für eine Korrektur im spanischen Meisterrennen erwachte das Team von Zinedine Zidane zu spät, doch der dritte Titel in Folge in der Champions League ist machbar, was nicht zuletzt das souverän gewonnene Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain bewies. Das zuverlässigste Mittel, um den Formstand der Madrider zu bestimmen, ist die Torquote von Ronaldo. Und diese ist beeindruckend: Der Portugiese traf in den letzten 13 Partien 23 Mal.

Die Partien im Überblick:



Die Viertelfinal-Hinspiele: Am Dienstag (20.45 Uhr): Juventus Turin – Real Madrid, Sevilla – Bayern München. Mittwoch (20.45 Uhr): Barcelona – AS Roma, Liverpool – Manchester City.

(heute.at)