Warum schweigt der ÖFB zum Aus von Stuchlik?

Der ÖFB gab am Donnerstag die "einvernehmliche Trennung" mit Schiedsrichter-Manager Fritz Stuchlik bekannt. Diese brisante Meldung sorgte für viel Aufsehen. Umso erstaunlicher, dass es von Seiten des Verbandes keine Stellungnahme über die Hintergründe gibt.

Bernhard Brugger von der IG Referee, der Interessensgemeinschaft der österreichischen SpiedsrichterInnen, kritisiert diese Vorgehensweise scharf: "Die Aussendung des ÖFB ist erbärmlich."

Gerüchte machten zuletzt die Runde, wonach ein Auslandsaufenthalt und ein mögliches Fehlverhalten die Trennung ins Rollen gebracht hätten.

"Er war bei der Champions-League-Partie Juventus gegen Tottenham als Beobachter. Ob da etwas passiert ist, weiß ich nicht. Danach kamen Gerüchte auf. Ab diesem Zeitraum muss eine Sache passiert sein, nach der die Schiedsrichterkommission ihn nicht mehr decken konnte", erklärt Brunner.

Intransparenz bei Budget-Verwaltung



Überraschend kommt der Schlusspfiff für Stuchlik nicht. Seit Jahren gibt es Kritik an Kompetenz und Führungsstil des umstrittenen Ex-Referees.

Verantwortlich für Ausbildung und Besetzung der Schiedsrichter, hatte Stuchlik mit eigenwilligen Personal-Entscheidungen für Kopfschütteln unter den Referees gesorgt. Auch die Verwaltung eines Ein-Millionen-Euro-Budgets soll völlig intransparent gewesen sein.

Schiris gegen Stuchlik



"Der ÖFB vertraut einer Person, die seit Jahrzehnten keinen österreichischen Referee an die internationale Spitze bringt und das Schiedsrichterwesen in den Graben fährt", kritisierte die Interessenvertretung der heimischen Unparteiischen.

Pikant: Im Februar 2015 soll es bei einem Schiedsrichter-Lehrgang in der Türkei unter den Kollegen eine Geheimabstimmung gegeben haben. Die Frage: Für oder gegen Stuchlik? Die Mehrheit war gegen ihn.

Jetzt beendete der ÖFB das böse Spiel, hüllt sich aber nach außen in Schweigen. (Heute Sport)