Stell' dir vor, du fährst nachts eine ruhige Straße entlang und siehst ein Haus, das komplett in Flammen steht. Die Fenster leuchten feurig orange, Rauch steigt auf, und die Szene sieht so real aus, dass du die Feuerwehr rufen willst. In Fountain Inn, South Carolina (USA) passiert das schon den ganzen Monat lang – aber das Haus brennt gar nicht.
Die Illusion stammt von Amanda Peden und Sam Lee, einem Paar, dessen Halloween-Dekorationen legendär geworden sind. Ihre neueste Installation mit dem Spitznamen "Burning House" (brennendes Haus) nutzt Rauchmaschinen, orangefarbene Beleuchtung und mehrschichtige visuelle Effekte, um den Eindruck eines in ihrem Haus wütenden Feuers zu erwecken. Das Ganze ist so überzeugend, dass selbst jetzt, zwei Jahre nach der ersten Präsentation, die örtliche Feuerwehr immer noch Anrufe von Menschen erhält.
"Als Amanda das vor zwei Jahren zum ersten Mal aufgestellt hat, erhielten wir einen ständigen Anrufstrom", erzählte Russell Alexander, Feuerwehrchef von Fountain Inn, gegenüber "Today". "Dieses Jahr ist es nicht ganz so schlimm, aber wir hatten bereits einige Anrufe."
Um der Feuerwehr Stress zu ersparen, veröffentlicht Peden jedes Jahr eine Warnung auf Facebook: "Unser Haus wird bis Halloween jeden Abend von 20 bis 22 Uhr in Flammen stehen (kein echtes Feuer). Bitte rufen Sie nicht erneut die Feuerwehr!" Die Nachricht hilft ein wenig, aber nicht genug. Trotzdem muss die Feuerwehr auf jeden Anruf reagieren und hinfahren, während im Inneren des scheinbar brennenden Hauses das Leben wie gewohnt weitergeht.
Die Halloween-Dekorationen des Paares sind zu einer lokalen Legende geworden. Im Jahr 2021 inszenierten sie einen kompletten Flugzeugabsturz mit Skelettpassagieren. Im Jahr 2022 war es ein Autounfall, komplett mit einem umgestürzten Van, in dem sich ein Skelett befand. Das brennende Haus war ihr Meisterwerk – gleichermaßen Spektakel und Kleinstadtfolklore. Am Morgen löst sich der Rauch auf und das Haus sieht wieder ganz normal aus. Nachts steht es wieder in Flammen.
