La Dolce Vita zwischen mittelalterlichen Mauern und Olivenhainen, umgeben von den Hügeln der Toskana - das alles kannst du jetzt dauerhaft im malerischen Ort Radicondoli haben. Wie so viele Dörfer in Italien kämpft auch die Gemeinde unweit von Siena damit, dass die Bevölkerung immer weiter schrumpft.
In dem Dorf lebten einst 3.000 Einwohner – heute sind es nur noch 966 Bewohner. Rund 100 der 450 Häuser stehen leer. Um mehr Menschen in den Ort in der Toskana zu locken, hat die Gemeinde 2023 das Förderprogramm "WivoaRadicondoli" ins Leben gerufen. Damit erhalten Erstkäufer bis zu 25 Prozent Zuschuss auf den Immobilienwert, maximal jedoch 20.000 Euro.
Nun wurde das Programm erweitert. Mit "WivoaRadicondoli 3.0" werden nicht mehr nur Käuferinnen und Käufer unterstützt, sondern auch alle, die lieber mieten statt kaufen wollen. Wer eine Wohnung für mindestens zwölf Monate anmietet, bekommt die Hälfte der Miete bezahlt. Das gilt für maximal 24 Monate, wobei der höchstmögliche Zuschuss 200 Euro pro Monat beträgt, heißt es in den Anforderungen des Programms. Insgesamt werden so bis zu 4.800 Euro von der Gemeinde übernommen.
Wer das in Anspruch nehmen möchte, muss jedoch erst einmal die volle Miete zahlen, nach einem Jahr die Belege einreichen, dann wird der Zuschuss rückwirkend ausgezahlt. Ist eine Bürgschaft nötig, wird auch diese mit bis zu 80 Prozent übernommen.
"Wir unterscheiden uns von jenen Gemeinden, die Häuser für einen Euro verkaufen – unsere Immobilien haben Wert", sagt Francesco Guarguaglini, Bürgermeister von Radicondoli. Geselligkeit, Gastfreundschaft und zahlreiche kulturelle Initiativen seien neben der strategischen Lage des Dorfes ein Mehrwert.
„Wir unterscheiden uns von jenen Gemeinden, die Häuser für einen Euro verkaufen – unsere Immobilien haben Wert.“
Bei den Mietwohnungen handelt es sich um etwa 70 Quadratmeter große Einheiten mit ein oder zwei Schlafzimmern im Zentrum der Stadt um rund 400 Euro pro Monat. Durch die Unterstützung sinkt die Miete auf 200 Euro monatlich.
Bei den zum Verkauf stehenden Häusern handelt es sich um toskanische Bauernhäuser am Rand des Ortes – viele mit Holzbalken, Steinmauern und Blick auf Olivenhaine und Weinberge. Die Preise beginnen bei etwa 50.000 Euro für kleine Einheiten und reichen bis über 100.000 Euro für größere Anwesen. Einige Gebäude benötigen Renovierungen im Wert von rund 10.000 Euro.
Voraussetzung ist, dass neue Bewohner mindestens zehn Jahre bleiben, wenn sie kaufen, oder vier Jahre, wenn sie mieten. Mittlerweile zeigt das Programm auch Wirkung: Seit 2023 wurden 23 Immobilien verkauft, rund 60 neue Bewohner sind zugezogen – vorwiegend Italiener, aber auch einige Belgier. Guarguaglini will die Einwohnerzahl bald wieder über die Marke von 1.000 heben. Auch wer ein altes Haus in eine Ferienwohnung verwandeln möchte, wird von der Gemeinde unterstützt.