Aufschrei nach harmlosem Bussi

Wegen Kuss-Foto! Homophobe Attacken auf Schumacher

Ralf Schumacher feierte seinen 50. Geburtstag mit Freunden und Partner Étienne – ein gemeinsames Foto davon sorgt nun für heftige Diskussionen.
Heute Entertainment
02.07.2025, 12:54
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Zum runden Geburtstag wollte Ralf Schumacher einfach nur sein Glück teilen: Bei seiner stilvollen 50er-Feier, zu der Freunde in Weiß erschienen – darunter auch Promis wie die Geissens – teilten er und sein Partner Étienne (35) ein süßes Foto. Ein harmloses Bussi unter Verliebten, aufgenommen an seinem besonderen Tag.

Doch was eigentlich ein schöner Moment sein sollte, wird seither von homophoben Kommentaren im Netz überflutet. "Geht gar nicht", "Ekelhaft!" oder "Gott schuf Adam und Eva und nicht Adam und Peter" – so liest sich ein Teil der negativen Reaktionen.

Gemischte Reaktionen wegen Schumacher-Bussi

"Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde mit dir ist eine absolute Freude. Die Jahre vergehen, aber die Liebe, die ich zu dir habe, wird nie alt. Lasst uns unsere Liebe fortführen und das Leben feiern. Alles Gute zum Geburtstag, meine Liebe", gratuliert Étienne seinem Ralf unter dem Beitrag.

Das Bild zeigt eigentlich nichts Anstößiges – zwei Männer, die sich lieben und einen kleinen Kuss geben. Was bei heterosexuellen Paaren auf Social Media als komplett normal gilt, sorgt bei manchen Usern hier jetzt für regelrechte Wutanfälle. "Ich finde, man muss so ein Knutsch-Foto nicht unbedingt ins Internet setzen", meint eine Person auf Instagram und will anscheinend, dass sie ihre Beziehung verstecken.

Ein anderer schreibt gar: "Wenn das mein Vater gewesen wäre, hätte ich den Namen meiner Mutter angenommen." Dass niemand gezwungen ist, sich das Bild anzusehen oder auf die Instagram-Profile der beiden zu gehen, scheint keine Rolle zu spielen. Zwischen den Hass-Kommentaren findet man auch Gegenstimmen: "Immer wieder beeindruckend, wie sehr sich Menschen durch das Glück Anderer regelrecht bedroht fühlen können."

Mit seinem Outing wollte Ralf Schumacher eigentlich kein Statement setzen – sondern einfach offen zu seinem Partner stehen. "Es geht hier rein egoistisch um Étienne und mich", betonte er dazu in einem TV-Interview. Ihm sei wichtig gewesen, dass klar ist, wer an seiner Seite steht, um "normal leben zu können". Umso absurder erscheint nun die Aufregung: Obwohl er kaum öffentlich über LGBTQ-Themen spricht, reicht allein seine Beziehung zu einem Mann, um bei manchen Menschen Empörung auszulösen.

"Wunderschönes Foto, ihr seid super, wünsche euch alles Glück dieser Welt", heißt es dafür in einem der positiven Nachrichten. "Dein jetziges Leben steht dir wirklich außerordentlich gut", freut sich ein User für den Sport-Moderator.

LGBTQ-Community trotzt Hass

Solche Reaktionen machen wohl deutlich, warum Coming-outs, Pride-Paraden und LGBTQ-Aktivismus auch heute noch notwendig sind. Erst vor wenigen Tagen trotzten in Ungarn rund 200.000 Menschen einem offiziellen Verbot und gingen auf die Straße.

Der deutsche EU-Abgeordnete Moritz Körner sprach von einem "deutlichen Zeichen für Freiheit, Toleranz und letztendlich auch gegen Orban". Ralf Schumacher hat mit seinem Foto also mehr gezeigt als Liebe – er hat auch unfreiwillig offenbart, wie viel Intoleranz es noch zu bekämpfen gilt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 02.07.2025, 12:54
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