Obama sorgt für Aufsehen

Wegen Trump: Michelle Obama bricht mit US-Tradition

Seit Bidens Amtseinführung 2021 wankt die Tradition, politische Differenzen zu diesem Anlass beiseitezulegen. Nun sorgt Michelle Obama für Aufsehen.
20 Minuten
15.01.2025, 12:32

Michelle Obama wird nicht an der Amtseinführungszeremonie des designierten US-Präsidenten Donald Trump in der Hauptstadt Washington teilnehmen. Das berichten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf eine Erklärung des Büros der ehemaligen First Lady. Gründe für ihre Entscheidung wurden nicht genannt.

Bereits vergangene Woche hatte Michelle Obama auf die Teilnahme an der staatlichen Trauerfeier für den ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter verzichtet und blieb stattdessen auf Hawaii – die Obamas besitzen dort ein Anwesen. Ihr Ehemann, der frühere Präsident Barack Obama, war hingegen anwesend, saß bei der Zeremonie direkt neben Trump und unterhielt sich mit ihm.

Persönliche Kritik an Trump

Michelle Obama hat sich in der Vergangenheit kritisch über den Republikaner geäußert und ihm vorgeworfen, durch seine Rhetorik die Sicherheit ihrer Familie gefährdet zu haben. Ihre Entscheidung, Trumps Amtseinführung fernzubleiben, bricht mit der Tradition, dass frühere Präsidenten und ihre Ehepartner üblicherweise – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit – bei der Zeremonie anwesend sind.

Bei der Trauerfeier für Ex-Präsidenten George H.W. Bush sitzen die Präsidentenpaare Trump, Obama, Clintons und Carter in der ersten Reihe.
Bei der Trauerfeier für Ex-Präsidenten George H.W. Bush sitzen die Präsidentenpaare Trump, Obama, Clintons und Carter in der ersten Reihe.
REUTERS/Jonathan Ernst

Laut Berichten des Senders CNN werden sowohl der frühere Präsident George W. Bush und seine Ehefrau Laura als auch Bill und Hillary Clinton der Veranstaltung beiwohnen.

Doch auch Trump selbst hielt sich bei der Amtseinführung von Joe Biden im Jahr 2021 nicht an Gepflogenheiten: Weder er noch seine Ehefrau Melania erschienen zur Zeremonie. Nur wenige Wochen zuvor hatten seine Anhänger gewaltsam das Capitol gestürmt, um die offizielle Bestätigung von Bidens Wahlsieg zu verhindern – Trump hatte sie mit unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen angeheizt.

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