Ein Geschworener im Prozess gegen Rapper Sean Combs alias Diddy wurde aufgrund widersprüchlicher Angaben zu seinem Wohnort aus dem Verfahren verbannt.
Juror Nummer 6 hatte bei der Auswahl der Geschworenen in einem Fragebogen angegeben, in der New Yorker Bronx zu wohnen. Kürzlich teilte er einem Gerichtsmitarbeiter jedoch mit, er wohne mit seiner Freundin in New Jersey.
Am Freitag erklärte Richter Arun Subramanian, er habe in den Gerichtsprotokollen mehrere Unstimmigkeiten zwischen den Antworten des 41-jährigen Schwarzen festgestellt. Diese könnten auf einen Versuch hindeuten, die Anwälte im Auswahlprozess "täuschen zu wollen", um in die zwölfköpfige Jury zu gelangen.
Juror Nr. 6 soll nun durch einen neuen Geschworenen ersetzt werden: ein 57-jähriger weißer Mann aus Westchester County nördlich von Manhattan.
Diddys Verteidigung reichte am Montag ein 14-seitiges Schreiben ein, in dem sie argumentierte, es gebe keine triftige Grundlage für die Entlassung des Jurors. Die Anwälte des wegen Sexhandels angeklagten Rap-Moguls bezeichnen die Gründe von Richter Subramanian als diskriminierend. Ihr Mandant würde durch die Entlassung eines schwarzen Mannes aus der Jury "erheblich benachteiligt".
Der Richter antwortete darauf, er teile die Bedenken der Verteidigung hinsichtlich der Entlassung des Geschworenen, könne aber die widersprüchlichen Angaben des Mannes zu seinem Wohnort nicht akzeptieren. Die Unstimmigkeiten, so der Richter, werfen ernsthafte Zweifel an der "Aufrichtigkeit" des Geschworenen auf.
