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WhatsApp-Hammer – erste Funktion wird kostenpflichtig

Mit einer komplett kostenlosen Nutzung des Messengers WhatsApp scheint es vorbei zu sein. Für eine erste Funktion sollen Nutzer demnächst blechen.

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WhatsApp will offenbar für die erste Funktion Geld verlangen.
WhatsApp will offenbar für die erste Funktion Geld verlangen.
Unsplash

Gerüchte darüber, dass WhatsApp kostenpflichtig werden könnte, gibt es seit Jahren. Nun scheint der Messenger aber tatsächlich ernst zu machen. Eine erste Funktion soll in Kürze Geld kosten – ist der Damm gebrochen, könnten weitere in Windeseile folgen. Betroffen vom Schritt dürften vorerst Android-Nutzer sein, die ihre Chats, Fotos und Videos nicht mehr kostenlos sollen sichern können. Hintergrund ist ein ablaufender Deal zwischen WhatsApp und Google.

Vor Jahren hatten die beiden Unternehmen ausgemacht, dass WhatsApp-Nutzer ihre Back-ups kostenlos und ohne Datenverbrauch auf Google Drive speichern können. Im Vorjahr allerdings hat Google das Ende des unlimitierten Speicherplatzes auf Google Drive bekannt gegeben – und damit dürfte nun auch der WhatsApp-Deal enden. Wer also künftig seine WhatsApp-Inhalte auf Google Drive sichern will, soll dafür in die Brieftasche greifen müssen.

Auch Datenverbrauch soll beim Sichern anfallen, heißt es. Hintergrunddetails liefert die allgemein gut informierte Seite "Wabetainfo". Die Verantwortlichen haben neue Funktionen entdeckt, die beim Back-up auswählen lässt, ob bestimmte Nachrichten, Fotos und Videos nicht gesichert werden sollen, um nicht zu viel Speicher auf Google Drive zu verbrauchen. Auch dürften nun Nachrichten bei WhatsApp-Nutzern auftauchen, die vor knappen Speicherreserven warnen werden.

Eine Bestätigung von Google oder WhatsApp steht indes noch aus. WhatsApp arbeitet stets an neuen Funktionen und Updates für seine Chat-App. So hat der Messenger in den vergangenen Monaten und Jahren neue Features wie beispielsweise die sich selbst löschenden Nachrichten und Bilder eingeführt, aber auch das Versenden von Sprachnachrichten verbessert. So kann man Sprachnachrichten neu vor dem Versenden nochmals anhören oder diese nach dem Empfang in verschiedenen Geschwindigkeiten abspielen lassen.

Aber auch für das Jahr 2022 und darüber hinaus sind einige Neuerungen geplant, auf die sich WhatsApp-Nutzerinnen und -Nutzer freuen können. Insbesondere diese sechs Funktionen sollen in nächster Zeit dazukommen:

Bessere Fotos

Bilder, die über WhatsApp verschickt werden, wurden bisher komprimiert, was deren Qualität verschlechtert. Neu soll es möglich werden, beim Versenden von Bildmaterial die Qualität frei zu wählen. Dafür sollen laut dem Insiderblog Wabetainfo.com drei verschiedene Auswahlmöglichkeiten angeboten werden.

Wählt man "automatisch" an, entscheidet WhatsApp selbst, welche Komprimierung für ein bestimmtes Bild am besten ist. Mit "bester Qualität" wird ein Bild in Originalqualität verschickt und mit "Data saver" wird sichergestellt, dass für das Versenden des Fotos so wenig Daten wie möglich verbraucht werden.

Communities

Eine mysteriöse neue Funktion will WhatsApp mit den sogenannten "Communities" einführen. Bisher ist nicht klar, worum es sich dabei genau handelt. Denn nebst dem Namen ist nicht viel über das neue WhatsApp-Feature bekannt. Mit der neuen Funktion könnte es künftig aber möglich werden, gleich mehrere Gruppen zu einer bestimmten Community hinzuzufügen.

So könnten Administratorinnen und Administratoren solcher Communities Nachrichten an mehrere Gruppenchats gleichzeitig verschicken. Dabei könnten Mitglieder dieser Community die Nachricht eventuell nur lesen, nicht aber selbst Nachrichten verschicken. Wie die Funktion genau aussehen wird, wird sich aber noch zeigen müssen.

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    In Zukunft dürfen wir uns auf eine ganze Reihe neuer WhatsApp-Funktionen freuen.
    In Zukunft dürfen wir uns auf eine ganze Reihe neuer WhatsApp-Funktionen freuen.
    Getty Images
    Länger löschen

    Nachrichten auf WhatsApp können nach dem Senden wieder gelöscht werden – allerdings nur für 4.096 Sekunden, also eine Stunde, acht Minuten und 16 Sekunden. Nun arbeitet WhatsApp aber daran, diesen Zeitraum zu verlängern. Tatsächlich soll es in Zukunft möglich werden, Nachrichten zu löschen, die bis zu sieben Tage und acht Minuten vorher verschickt worden sind, wie Wabetainfo.com berichtet.

    Außerdem sollen Admins von Gruppen künftig Nachrichten von anderen Mitgliedern dieser Gruppe löschen können. Anstelle des Texts "Diese Nachricht wurde gelöscht" soll es dann künftig heißen: "Diese Nachricht wurde von einem Admin gelöscht." Das soll Administratoren und Administratorinnen mehr Kontrolle darüber geben, was in einem Gruppenchat geteilt wird.

    Emoji-Reaktionen

    In Messengern wie Slack oder Discord gehören die Emoji-Reaktionen auf Nachrichten schon selbstverständlich dazu. Bald soll dies auch in WhatsApp möglich werden.

    So müssen Nutzerinnen und Nutzer künftig nicht mit separaten Nachrichten, die nur ein Emoji enthalten, auf WhatsApp-Nachrichten antworten, sondern können auf eine empfangene Nachricht direkt mit einem Emoji reagieren.

    Mehr Sprachnachrichten

    Wer heutzutage auf WhatsApp eine Sprachnachricht abhört und den Chatverlauf schließt, beendet damit auch die Sprachnachricht. In Zukunft soll die Sprachnachricht aber auch dann noch weiterlaufen, wenn man den Chat verlässt und auf andere Nachrichten antworten möchte.

    Damit aber nicht genug. Wer gerne Sprachnachrichten verschickt, wird sich freuen, zu lesen, dass man beim Aufnehmen einer solchen Sprachnachricht künftig einen Pause-Knopf drücken kann. Damit wird es möglich, seine Gedanken zu sammeln und erst dann die Aufnahme wieder fortzusetzen. Bisher konnte man eine Sprachaufnahme nur gänzlich abbrechen und wieder von vorne anfangen.

    Mehrere Geräte

    Wer den Chat-Messenger WhatsApp auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen wollte, war bisher auf ein Smartphone und die Web-Version von WhatsApp angewiesen. Dabei musste diese stets mit dem Haupt-Gerät – in diesem Fall dem Handy – verbunden bleiben.

    Letztes Jahr hat das Unternehmen begonnen, das neue Multi-Geräte-Feature auszurollen. Dank diesem kann man WhatsApp künftig auf bis zu fünf Geräten gleichzeitig verwenden. Beta-Testerinnen und -Tester können die Funktion bereits jetzt ausprobieren.

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