Wien

"Wie im Krieg" – Pyro-Randale schlimmer als bekannt

Jugendbanden verwandelten einen Floridsdorfer Gemeindebau-Innenhof zur Pyro-Hölle. Der Mieter spürte Stoßwellen und dachte "die Fenster zerspringen".

Gemeindebaubewohner Artur Pavlasek erlebte zum Jahreswechsel eine Schreckensnacht.
Gemeindebaubewohner Artur Pavlasek erlebte zum Jahreswechsel eine Schreckensnacht.
"Heute"

Nur wenige Meter vom Dr. Franz-Koch-Hof, wo es zu heftigen Ausschreitungen mit der Polizei gekommen ist, tobten sich Pyro-Fanatiker in der Gemeindebauanlage Jedleseer Straße 79-95 aus. "Das waren keine normale Kracher, wie man es von früher kennt, sondern Explosionen und Detonationen", erzählt Anrainer Pavlasek im "Heute"-Talk (Video unten). "Man hat in meiner Wohnung im letzten Stock die Druckwelle gespürt. Meine Frau und ich haben geglaubt, die Fenster werden kaputt", so der 74-Jährige.

"Man könnte von Waffen und Sprengstoff reden"

FPÖ-Wohnombudsmann Michael Niegl fordert bezüglich des Feuerwerkverbotes eine "Nulltoleranzpolitik von der Regierung und Exekutive". "Es haben mich sehr viele Mieter von Wiener Wohnen als auch Genossenschaften nach der Silvesternacht angerufen, die Besorgnis ausgedrückt haben, was sich da abgespielt hat. Es wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet, die nur in professionelle Hände gehören. Hier könnte man fast schon von Waffen und Sprengstoff reden", sagt der Gemeinderatsabgeordnete, der beim Bundesheer eine Sprengstoffausbildung absolviert hat.

"Es wird von manchen Jugendlichen so empfunden, als wäre das nur eine Spielerei. Die Herrschaften wissen offenbar nicht, in welche Gefahr sie sich selbst und andere bringen", meint Niegl. Kritik richtet er gegen die Hausverwaltung von Wiener Wohnen: "Verstöße gegen die Hausordnung müssen ernsthafte Konsequenzen haben."

;