Es ist ein einschneidender und aus Sicht vieler Menschen wichtiger Schritt: In der Heimat von Känguru und Koala dürfen Tiktok, Instagram oder Snapchat seit wenigen Tagen von unter 16-Jährigen nicht mehr genutzt werden. Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen.
Die für Bildung und Gesundheit zuständige OÖ-Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) kann der Maßnahme viel abgewinnen: Sie verweist darauf, dass die Gefahren Sozialer Medien für Kinder und Teenager "keineswegs abstrakt" seien. Laut aktuellen Untersuchungen würden rund elf Prozent der Jugendlichen in Europa schon Anzeichen problematischer Nutzung aufweisen.
Alarmierende Studie
Bei ihrer Forderung stützt sich Haberlander auf die Ergebnisse der aktuellen Jugend-Medien-Studie des Bundeslandes: Demnach spielen 84 Prozent der Jugendlichen Online-Games, 75 Prozent sogar täglich.
Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei täglich rund 80 Minuten. Besorgniserregend: 13 Prozent der Jugendlichen erklärten, nicht mehr aufhören zu können. Ebenso viele spielen bis spät in die Nacht weiter.
Das Papier weist auf zahlreiche Risiken hin, die mit der intensiven Nutzung verbunden sind: etwa Suchtverhalten, seelische Belastungen, soziale Isolation und Cyber-Mobbing. und -Grooming.
Die Thematik stelle die Gesellschaft vor neue Herausforderungen, so Haberlander. Sie ist daher auch hierzulande für ein Verbot. Aber: OÖ alleine kann ein entsprechendes Gesetz nicht einfach durchsetzen.
"Heute" hat im Büro der Politikerin nachgefragt. Von dort heißt es: "Grundsätzlich ist hier der Bund gefordert." Wie die Regelung dann im Detail gestaltet wird, müsse man sich anschauen. Fix ist aber: "Wir unterstützen das auf jeden Fall."