"Sprechen kaum Deutsch"

Wieder Wirbel um Türkisch-Unterricht in Volksschule

In Niederösterreich gehen die Wogen hoch: Im Raum Wiener Neustadt ist ein Streit um die "Muttersprache" Türkisch in der Schule entbrannt.
Niederösterreich Heute
12.09.2025, 13:30
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Die Schule kommt auch zwei Wochen nach Ende der Sommerferien nicht aus den Schlagzeilen. Lehrermangel, Gewalt in den Klassen und auch dieses Thema ist ein Dauerbrenner. Türkisch-Unterricht in Schulen sorgen seit dem Sommer für Aufruhr – mehrere Beispiele aus Niederösterreich sind heuer aufgetaucht.

So hat es vor einem Monat Wirbel um eine Pädagogische Hochschule in Baden gegeben, in der "sehr gute Türkisch-Kenntnisse" als Kriterium für eine Anstellung angegeben waren. Das Bildungsministerium ließ diese Forderung entfernen.

Türkisch als "muttersprachlichen Unterricht"

Aktuell gehen die Wogen wieder hoch. Eine Volksschule im Bezirk Wiener Neustadt bietet Türkisch als "muttersprachlichen Unterricht" an. Diese Leistung wird von der ersten bis zur vierten Klasse angeboten, "durch die Anmeldung verpflichten Sie Ihr Kind, den Unterricht das ganze Schuljahr und regelmäßig zu besuchen", steht in der Schulinfo.

Empörung machte sich breit. Ein Elternteil schreibt: "Es ist traurig zu sehen, wie wenig Wert auf unsere österreichischen Werte gelegt wird … Gerade an dieser Volksschule fällt auf, dass viele Kinder kaum Deutsch sprechen. Hier sollte die Förderung viel konsequenter auf die deutsche Sprache ausgerichtet werden." Der "besorgte Bürger" weiter: "Selbstverständlich ist Mehrsprachigkeit von Vorteil, doch die Priorität muss klar auf Deutsch liegen." Nur so können – so der Angehörige – Integration und Chancengleichheit gelingen.

So argumentiert die Schule

In der Schule selbst wird der muttersprachliche Türkisch-Unterricht so begründet: "Das ist wichtig, weil sich gute Kompetenzen in der Erstsprache positiv auf das Lernen sowie die Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes auswirken."

"Priorität muss der Erwerb der deutschen Sprache haben, alles andere verzögert die Integration", sagt Helmut Fiedler, Bildungssprecher der FPÖ Niederösterreich. Er fordert: "Kein Türkischunterricht für Volksschüler in NÖ."

"Nicht vertretbar"

"Ich bin davon überzeugt, dass viele Pflichtschulen in Niederösterreich unter massivem Druck stehen: personell, finanziell und organisatorisch. In dieser Situation ist es nicht vertretbar, zusätzliche Ressourcen in muttersprachlichen Unterricht für Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache zu stecken", sagt Fiedler.

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