30 Mal drücken und zweimal beatmen oder 20 Mal drücken und einmal beatmen? Wenn es um Wiederbelebung geht, fühlen sich 42 Prozent der Leute nicht sicher. Trotzdem: Im Notfall zählt nicht die perfekte Technik, sondern vor allem, dass du überhaupt etwas tust. Denn: "Mit jeder Minute ohne Wiederbelebungsmaßnahmen sinkt die Überlebenschance um rund zehn Prozent", sagt Rot-Kreuz-Chefarzt Berthold Petutschnigg.
Die wichtigste Regel ist also: handeln. Wegschauen und nichts tun ist das Schlimmste. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, hilft ein kurzer Crashkurs, wenn du dir unsicher bist. Ist jemand nicht ansprechbar und reagiert nicht, solltest du sofort über 144 die Rettung rufen und die Atmung kontrollieren.
"Um die Atmung zu kontrollieren, überstrecken wir den Kopf und kontrollieren für maximal zehn Sekunden die Atmung, indem wir die Atmung sehen, hören und fühlen", erklärt Dominik Gottlieb, Erste-Hilfe-Lehrbeauftragter des Roten Kreuzes. Wenn keine normale Atmung feststellbar ist, soll man sofort nach dem Notruf mit der Herzdruckmassage beginnen.
"Dafür legt man beide Hände in die Mitte des Brustkorbs und beginnt schnell und kräftig auf den Brustkorb zu drücken. Wenn man sich sicher fühlt, kann man im Idealfall nach 30 Herzdruckmassagen auch noch zwei Beatmungen durchführen, ansonsten einfach weiter drücken bis Hilfe kommt", sagt Gottlieb. Wenn ein Defibrillator in der Nähe ist, sollte man diesen auch einsetzen. Der Vorteil ist, dass der Defibrillator einen durch die Reanimation führt.
Mit der Herzdruckmassage bleibt der Kreislauf in Gang und das Hirn bekommt weiterhin Sauerstoff. "Drei von vier Patienten könnten einen Atem-Kreislauf-Stillstand ohne bleibende Zellschäden überleben, wenn innerhalb weniger Minuten eine Wiederbelebung begonnen wird", erklärt Petutschnigg.
Alle wichtigen Handgriffe lernst du in einem Erste-Hilfe-Kurs. Für den Führerschein muss jeder so einen Kurs machen, aber das ist bei vielen schon Jahre her. Spätestens alle zwei Jahre solltest du dein Wissen auffrischen, das geht beim Roten Kreuz oder auch bei anderen Einsatzorganisationen.