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Wiener Diplomat plante Anschlag – jetzt kommt er frei

Ein iranischer Diplomat plante von Wien aus einen Anschlag und wurde deswegen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Nach nur vier Jahren kommt er jetzt frei.

Leo Stempfl
Den Sprengsatz führte der Diplomat vermutlich über Wien nach Europa ein. (Symbolbild)
Den Sprengsatz führte der Diplomat vermutlich über Wien nach Europa ein. (Symbolbild)
Denise Auer

Es war ein waschechter Geheimagenten-Thriller, der sich zwischen 2018 und 2021 in Europa abspielte. Wie so oft war auch Wien mitten drin im Geschehen. Gemeinsam mit drei weiteren Personen soll ein Diplomat der iranischen Botschaft in Wien 2018 einen Anschlag auf iranische Ex-Oppositionelle in Frankreich geplant haben.

Einem Geständnis zufolge wurde die Tat auf einer Zugfahrt von Wien nach Salzburg geplant. Es wird vermutet, dass die Sprengvorrichtung 2018 auf einem Flug von Teheran nach Wien im Gepäck des Diplomaten geschmuggelt wurde, da dieses nicht untersucht werden darf. Die Bestandteile der Bombe wurden daraufhin in einem Fast-Food-Restaurant in Luxemburg übergeben.

Von November 2020 bis Februar 2021 wurde im Anschluss an einem Gericht in Antwerpen der Prozess geführt. Das Urteil: 20 Jahre Haft. Laut belgischem Geheimdienst war der 49-Jährige hochrangiger Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes.

Gefangenenaustausch

Teheran reagierte naturgemäß wenig erfreut und versuchte seitdem, ihren Mann wieder freizubekommen. Wie es der Zufall so will, wurde im Februar 2022 schließlich der belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele im Iran unter fadenscheinigen Vorwänden festgenommen und in einem kuriosen Prozess wegen "Spionage" zu 40 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt.

Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet, handelte es sich dabei von Anfang an um ein Druckmittel, um den Diplomaten wieder freizubekommen. Nun ist das gelungen. Nach langer Verhandlung führten die beiden Länder einen Gefangenenaustausch durch, so der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian. Der Diplomat sei bereits wieder auf dem Weg in den Iran.

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