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Wiener mit Lungenerkrankung bekommt kein FFP2-Attest

Obwohl dieser Wiener an einer Lungenerkrankung leidet und FFP2-Masken Panikattacken bei ihm auslösen, wimmelten ihn zahlreiche Ärzte nur ab.  

Marlene Postl
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Die FFP2-Pflicht wurde für diesen Wiener zur Qual.
Die FFP2-Pflicht wurde für diesen Wiener zur Qual.
Symbolbild / privat

Mit dem kommenden April jährt sich nun die Maskenpflicht in Österreich. Lange Zeit war ein einfacher chirurgischer MNS oder Stoffmaske ausreichend, seit 8. Februar gilt die Tragepflicht einer FFP2-Maske, wo zuvor noch der einfache Mund-Nasen-Schutz ausreichten. Das Tragen einer FFP2-Maske soll besser vor einer Corona-Infektion schützen, durch die erhöhte Filterwirkung fällt manchen Trägern allerdings das Atmen etwas schwerer.

Wiener leidet unter spastischer Bronchitis und Panikattacken

So auch dem 40-jährigen Thomas. Während ein einfacher Mund-Nasen-Schutz für den Wiener gerade noch erträglich ist, löst das Gefühl einer FFP2-Maske Panikattacken bei ihm aus. Grund dafür ist eine chronische Erkrankung - der 40-Jährige leidet unter einer spastischen Bronchitis, wenn er auch nur leicht angeschlagen ist. 

Seit seiner Kindheit quälen Thomas seine Hustenattacken. Wenn er anfängt zu Husten, verkrampft sich seine Atemmuskulatur und er fühlt sich, als würde er ersticken. "Ich werde jedes Mal hochrot im Gesicht und sehe aus, als hätte ich einen epileptischen Anfall", erzählt der Wiener im Gespräch mit "Heute". Jede noch so geringe Verkühlung ist für ihn ein Kampf. Wegen seiner langjährigen Erkrankung entwickelte der 40-Jährige eine Phobie - sobald etwas über sein Gesicht gestülpt wird, verfällt er in Panik. 

Ärzte schickten ihn im Kreis und wimmelten ihn ab

Thomas schaffte es, den Mund-Nasen-Schutz zu ertragen. Als aber die FFP2-Pflicht eingeführt wurde, sah er sich gezwungen sich mit einem Attest davon befreien zu lassen. Als der Wiener sich auf den Weg zu seinem Hausarzt machte, ahnte er nicht, was für eine Odyssee ihm bevorstand.  

Arzt für Arzt wies Thomas ab - trotz seiner offensichtlichen Beschwerden. Sein Hausarzt gab an, generell solche Atteste nicht auszustellen. Ein Psychiater wollte dies ebenfalls nicht machen und verwies ihn an einen Lungenarzt. Doch auch seine letzte Hoffnung, ein Lungenfacharzt, lehnte das ab. Obwohl bei seiner Anmeldung Fieber gemessen wurde, durfte Thomas mit einem Mund-Nasen-Schutz nicht im Wartezimmer sitzen.  

Ein paar schwarze Schafe nutzen Attest aus, andere leiden deswegen

"Ich erzählte dem Personal, dass ich schon mehrmals abgewiesen wurde. Das schien niemand zu interessieren. Ich wurde einfach hinausgeworfen", erzählt der Wiener verzweifelt. Er weißt nicht mehr weiter. "Ich fühle mich vollkommen im Stich gelassen. Man wird immer nur abgewimmelt." Als letzten Schritt will sich der 40-Jährige jetzt an die Ärztekammer wenden, aber er ist nicht zuversichtlich was die Resultate angeht. Vor allem würde er sich wünschen, dass nicht aufgrund ein paar schwarzer Schafe, die ein Attest missbrauchen Menschen ignoriert werden, die tatsächlich eines benötigen.

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