Auf das ekstatische Hochgefühl ungezügelter Lust folgte der totale Absturz: Dorian (29) aus Wien-Mariahilf war jahrelang gefangen in einer Welt voller Sex und Drogen, rutschte in berufliche und finanzielle Schwierigkeiten, vereinsamte stark. "Ich bin in einen Teufelskreis gestolpert, der von Substanzen und der damit verbundenen Verdrängung bestimmt war. Meine Woche wurde zunehmend auf das Feiern ausgerichtet", erinnert sich Ex-Politiker, der seine vielversprechende Karriere aufgrund seiner Sucht in den Sand setzte –der Sex auf Drogen habe sein Leben zerstört.
"Durch meine Arbeit im Nachtleben im ersten Halbjahr 2022 geriet ich in Kontakt mit Chemsex und mehrtägigen Drogen-Partys, die rasant zunehmen", so Dorian. Nach stundenlangen Drogenexzessen würden Gruppen von Menschen gemeinsam in privaten Wohnung weiterfeiern – völlig hemmungslos. "Durch die Einnahme von Mephedron, GHB (Anm.: Gammahydroxybuttersäure = Liquid Ecstasy) endete das oft in heftigen Orgien." Das habe dann auch mal "zwei bis drei Tage" durchgehen können.
"Das Äußerste, was ich unterwegs war, waren tatsächlich fünf Tage am Stück. Ich war körperlich völlig am Ende, aber noch immer getrieben von der Substanz", so der Wiener, der völlig die Kontrolle verlor und sich schließlich professionelle Hilfe beim "Grünen Kreis" holte. Dort war er längst nicht der einzige, Chemsex sei bereits in der vollen Breite der Gesellschaft angekommen.
"Jetzt bin ich clean", sagt Dorian stolz, doch der Weg ist und bleibt weiter steinig. "Miteinander reden kann Leben retten, niemand ist allein", will er nun anderen mit Aufklärung helfen. Für die umfassend-recherchierte "Thema"-Spezialausgabe "Sex auf Drogen – Warum der gefährliche Trend zunimmt" stand Dorian und andere Betroffene ORF-Star Christoph Feurstein Rede und Antwort, Kameras begleiteten den 29-Jährigen eineinhalb Jahre lang. Die Sendung spielt diesen Montag um 21.05 Uhr auf ORF 2.